Das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ hat am Samstagabend (29. November) mit einem Theaterstück und einer Podiumsdiskussion seine diesjährige Spendensammlung begonnen. Im Mittelpunkt der Kampagne unter dem Motto „Kraft zum Leben schöpfen“ stehen die Folgen der globalen Wasser- und Klimakrise. Die Spenden der bundesweiten Hilfsaktion kommen Projekten von internationalen Partnerorganisationen von „Brot für die Welt“ zugute.
Zum Auftakt zeigte das Badische Staatstheater eine überarbeitete Neuauflage des Theaterstücks „Zukunft -ja, nein, vielleicht, haha“. In dem Stück geht es um drei Zukunftsvisionen, konkret um die Stadt Karlsruhe im Jahr 2070. Das Ende des als Spiel konzipierten Stückes wurde bewusst offen gelassen.
Über ihren Applaus konnten die Zuschauer entscheiden, welche der drei Visionen ihnen am ehesten vorschwebte: eine konsum- und technikaffine, eine verteilungsgerechte ökologische Zukunft oder eine reine Verbundenheit mit der Natur bar jeder Zivilisation. Nicht jeder der 291 Zuschauer fand sich in demselben Zukunftskontext wieder.
„Ich habe mich gefragt, wer da mit mir mitklatscht. Ist da auch der Pazifik dabei?“, sagte die Präsidentin von „Brot für die Welt“, Pfarrerin Dagmar Pruin, bei der anschließenden Podiumsdiskussion. Angesichts der Klimakrise, die vor allem den globalen Süden betrifft, sei der größte Feind die Hoffnungslosigkeit. „Wir können dem etwas entgegensetzen, indem wir unsere Projekte machen und darüber berichten“, sagte Pruin.
Die Landesbischöfin der evangelischen Landeskirche in Baden, Heike Springhart, sagte, als Christin sei sie froh, die Last für die Zukunft nicht alleine tragen zu müssen. „Ich glaube, dass Kirche damit anfangen kann, vorzuleben, dass wir mit allen Menschen dieser Welt verbunden sind“, so die Theologin. Klimagerechtigkeit gehe über den eigenen Zaun hinaus, betonte sie. „Das Entscheidende ist das Ringen um den richtigen Weg.“
Aktuell fördert das evangelische Entwicklungswerk laut eigenen Angaben Projekte in fast 90 Ländern. Die Kollekten an Heiligabend sind in den evangelischen Kirchengemeinden traditionell für „Brot für die Welt“ bestimmt. (3084/30.11.2025)