Das Berliner Bröhan Museum widmet sich vom 17. April an italienischen Designern der 1960er bis 1980er Jahre. Die Ausstellung ist nach Angaben des Museums die erste große Retrospektive von so wichtigen Designergruppen wie Archizoom, Superstudio und der 1976 in Mailand gegründeten Alchimia. Seien das Bauhaus und die deutsche Moderne der Meilenstein in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewesen, so sei Alchimia der große Wendepunkt in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts, heißt es in der Ankündigung auf der Internetseite des Museums.
Anders als in Deutschland habe die 68er-Bewegung in Italien auch das Design erfasst. In rascher Abfolge hätten sich in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre eine ganze Reihe von Gruppen junger italienischer Designer entwickelt, die zeitgleich mit den politischen Auseinandersetzungen und der Studentenbewegung exzentrische und innovative Objekte entwarfen. Diese sollten Ausdruck experimenteller Ideen und einer avantgardistischen Ästhetik sein.
So überzogen die Alchimia-Mitglieder beispielsweise Bauhaus- und Stilmöbel mit knallbuntem Kunststoff und versahen sie mit schmückenden Ornamenten und Dekor. Banale Konsumgüter, wie Kaufhauslampen oder Bügeleisen wurden mit bunten Fähnchen, Zacken und Pfeilen neu gestaltet.
Die Schirmherrschaft für die Ausstellung „Alchimia. Die Revolution des italienischen Designs“ haben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella. Zu sehen ist sie bis 7. September. Im Anschluss werde sie im ADI Design Museum in Mailand gezeigt.