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Bremer Kunsthalle lädt zum “Schlaumeiern” ein

Ist das Kunst oder kann das weg? Eine begründete Antwort auf diese Frage will die Kunsthalle Bremen mit Blick auf Kunstwerke und ihre Hintergründe in einer „Akademie für Kunstgeschichte“ geben, die das Museum am kommenden Sonnabend (20. April) startet. Am Ende gebe es bei einer abschließenden „Graduations-Zeremonie“ im Sommer für alle Teilnehmenden eine „Lizenz zum Schlaumeiern“, versprach am Montag der Direktor der Kunsthalle, Christoph Grunenberg.

Bis dahin will die Kunsthalle in Seminaren unter fachkundiger Leitung unter anderem über berühmte Künstlerinnen und Künstler sowie Epochen und Hauptwerke der Kunstgeschichte informieren. Zum Auftakt der „Schlaumeiern Forever-Akademie“ geht es um das Gemälde „Mönch am Meer“ von Caspar David Friedrich, das als Hauptwerk des Künstlers und der Romantik gilt.

Im weiteren Verlauf stehen Künstler und Künstlerinnen wie Otto Freundlich, Albrecht Dürer und Paula Modersohn-Becker im Fokus. Thematisch geht es unter anderem um Impressionismus und Aktionskunst, aber auch um aktuelle Debatten wie beispielsweise Kolonialismus oder Künstliche Intelligenz in der Kunst.

Die Kunsthalle wolle die Autorität und die Sicherheit im Umgang mit Bildender Kunst stärken, sagte Grunenberg. Das Wissen schöpfe das Haus aus einer umfangreichen Sammlung mit mehr als 200.000 Werken, die 700 Jahre Kunstgeschichte umfassten.

Das Museum bietet nach Angaben von Akademie-Initiator Hartwig Dingfelder schon seit mehr als 15 Jahren für Mitglieder des Bremer Kunstvereins Seminare an. Jetzt werde das Angebot durch ein fünfköpfiges Team von Dozentinnen und Dozenten geöffnet und wende sich an alle Interessierten.

Dozentin Alice Gudera ergänzte, die Akademie sei bundesweit das einzige Museums-Angebot dieser Art. Die Basis sei die Faszination, die Bilder, Skulpturen, Fotografien, Videos, Performances und Installationen ausstrahlen könnten. „Kunst begeistert Menschen ganz unterschiedlicher Couleur.“ Leute mit einem Notentrauma beruhigte sie: „Es gibt keine Zensuren. Wir wollen die Freude und die Begeisterung für Kunst fördern.“