Das Bremer Forum Frauengesundheit hat am Mittwoch sein 30-jähriges Bestehen gefeiert. Lange habe in der Medizin der Mann als medizinische Norm gegolten, sagte die Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm: „Heute ist es anerkanntes Fachwissen, dass Frauen anders krank sind als Männer.“ Dazu habe das Bremer Forum wichtige Beiträge geleistet. Das Bündnis sei 1994 mit dem Ziel angetreten, den frauenspezifischen Blick in die Debatten der Gesundheitsversorgung einzubringen.
Ein zentrales Anliegen in Bremen bleibe, die Versorgung ungewollt Schwangerer zu verbessern, sagte Wilhelm. Zudem werde es künftig noch mehr darum gehen, Frauengesundheit auch jenseits der Zweigeschlechtlichkeit zu betrachten. Mit der Änderung des Personenstandsgesetzes 2018 sei gesetzlich anerkannt, dass es mehr als zwei Geschlechter gebe. „Somit gilt es, eine bestmögliche Versorgung aller Geschlechter auch in klassischen Bereichen der Frauengesundheit zu ermöglichen, zum Beispiel in der gynäkologischen Versorgung.“
Das Bremer Forum Frauengesundheit versteht sich als Politikberatung und trägt zugleich Themen und Lösungsansätze zurück in die Mitgliedsinstitutionen. Zu den 48 beteiligten Institutionen gehören etwa Berufsverbände, Bildungseinrichtungen, Krankenkassen und Behörden.