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Bremen: Männer verdienen immer noch besser als Frauen

Die Bremer Frauensenatorin Claudia Bernhard (Linke) hat die noch immer bestehende Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen als „schreiende Ungerechtigkeit“ bezeichnet. Laut dem Statistischen Landesamt Bremen betrug der sogenannte Gender Pay Gap im vergangenen Jahr 17 Prozent. Das bedeute, dass Frauen im Vergleich zu Männern statistisch betrachtet bis zum 7. März umsonst arbeiten, wie die Behörde von Bernhard am Montag mitteilte. Zwar sei der Wert im Vergleich zum Vorjahr 2023 mit noch 19 Prozent leicht gesunken, doch liege der Bremer Gender Pay Gap über dem Bundesdurchschnitt von 16 Prozent.

Frauen im Land Bremen erzielten den Angaben zufolge im Jahr 2024 durchschnittlich einen Bruttoverdienst von 21,96 Euro pro Stunde. Männer erhielten dagegen 26,56 Euro.

Die Gründe seien vielfältig: Frauen arbeiteten häufiger in Teilzeit und in Branchen, in denen der Lohn meist niedriger ist. Dazu zählten der Einzelhandel, die Gastronomie sowie das Gesundheits- oder Erziehungswesen. Hinzu komme, dass Männer selbst in frauendominierten Berufen häufig die Führungspositionen besetzen, hieß es.

Senatorin Bernhard unterstrich: „Der Schlüssel für die Verwirklichung der Gleichstellung liegt in der finanziellen Unabhängigkeit der Frauen.“ Damit Lohnunterschiede nicht wegen mangelnder Transparenz unentdeckt blieben, müsse die neue Bundesregierung die Richtlinie der EU für faire und transparente Vergütung in deutsches Recht umsetzen.

Arbeitssenatorin Claudia Schilling (SPD) ergänzte, es sei positiv zu sehen, dass die Gehaltslücke zwischen Frauen und Männern etwas kleiner wird. „Es darf sich jedoch niemand darauf ausruhen, denn nach wie vor existiert eine strukturelle Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt.“ Frauen müssten durch attraktive Angebote zu Weiterbildung und sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung ermutigt werden.