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Brandenburg bekommt vier erste Kinderschutzambulanzen

Brandenburg bekommt 2026 die ersten vier Kinderschutzambulanzen. Die spezialisierten medizinischen Anlaufstellen zur Abklärung von Kindeswohlgefährdung sollen an Krankenhausstandorten in Eberswalde, Lauchhammer, Neuruppin und Potsdam starten, wie das Brandenburger Gesundheitsministerium am Dienstag in Potsdam mitteilte. Ein fünfter Standort sei in Cottbus geplant.

Das Gesundheitsministerium stellt dafür den Angaben zufolge 125.000 Euro aus Lottomitteln zur Verfügung. Weitere 45.000 Euro steuert das Jugendministerium für die Finanzierung einer Landeskoordinierung bei. Ab 2027 soll die Finanzierung dann über den Landeshaushalt erfolgen. Brandenburg ist bislang das einzige Bundesland ohne Kinderschutzambulanz.

Gesundheitsministerin Britta Müller (BSW) erklärte, Brandenburg brauche dringend spezialisierte ambulante Anlaufstellen für Kinder, die Gewalt, Misshandlung oder Vernachlässigung erfahren haben. Wenn etwa Sportvereine, Kita-Erzieherinnen oder Lehrkräfte Anzeichen von Misshandlung oder Vernachlässigung bei Minderjährigen erkennen, aber unsicher sind, könnten Kinderschutzambulanzen unterstützen.

In den Einrichtungen arbeiten Fachkräfte des medizinischen Kinderschutzes und der Kinder- und Jugendhilfe koordiniert zusammen. Ihre Hauptaufgabe ist eine medizinische Einschätzung bei Verdachtsfällen von Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung und die unmittelbare Einleitung von Hilfen.