Ein Kurzschluss löst einen Brand in einer der bedeutendsten Kirchen Spaniens aus. Doch die Feuerwehr reagiert schnell. Eine Katastrophe wie in Notre-Dame kann verhindert werden. Aber es bleiben Fragen.
Beinahe-Katastrophe in einem der bedeutendsten Bauwerke Spaniens: In der zum Unesco-Welterbe zählenden Kathedrale von Córdoba ist am Freitagabend ein Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr brachte den Brand nach kurzer Zeit unter Kontrolle. Nach Mitternacht bestätigte Bürgermeister José María Bellido, dass die Flammen gelöscht seien. Der emeritierte Bischof von Córdoba, Demetrio Fernández, reagierte erleichtert: Mit Gottes Hilfe sei Schlimmeres verhindert worden.
Der Brand in dem als “Mezquita” bekannten Gebäude wurde nach ersten Erkenntnissen der Ermittler durch einen Kurzschluss in einer Kehrmaschine ausgelöst. Auf im Internet kursierenden Bildern waren Flammen zu sehen, die aus dem Dach schlugen. Das genaue Ausmaß der Schäden an der Kathedrale, die bis zur christlichen Rückeroberung Cordobas 1236 eine Moschee war, ist noch unklar. Nach Angaben eines Sprechers war die Almanzor-Kapelle betroffen. “Das ist der östlichste Teil der Moschee, der Teil der Mauer mit den vielen Kapellen aus dem 16. und 17. Jahrhundert”, zitierte ihn die Zeitung “El País”.
Das Bauwerk gehört mit rund 23.000 Quadratmetern zu den größten ehemaligen Moscheebauten der Welt. Es wurde unter den Emiren und Kalifen von Córdoba errichtet, die vom 8. bis 15. Jahrhundert über Andalusien und große Teile Spaniens herrschten. Nach der “Reconquista” durch katholische Herrscher wurde die Hauptmoschee aus der Epoche des maurischen Spaniens in eine katholische Kirche umgewandelt. Die Moschee-Struktur blieb erhalten, einige christliche Bauelemente wurden ergänzt.
Heute ist die Mezquita ein einzigartiger Spiegel der kulturellen Vielfalt und wechselvollen Geschichte Spaniens. Sie zieht Jahr für Jahr Millionen Besucher aus aller Welt an.