Allen notwendigen Strukturveränderungen zum Trotz muss die Kirche nach Ansicht der Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin Gisela Bornowski ihr Fundament stabil halten. „Denn darauf lässt sich bauen, heute und allezeit“, sagte die Theologin am Freitag in ihrer Reformationstagspredigt in der Ansbacher St. Johanniskirche. Der christliche Glaube als Fundament habe „schon Jahrtausende überstanden und bietet immer noch Halt und Stabilität, auch wenn Kirche umgebaut werden muss und morgen anders aussieht als vor 50 oder 100 Jahren“.
Veränderungen seien in der Kirche „das neue Normal“, denn dies erforderten „die Umstände unserer Zeit“, betonte die Regionalbischöfin laut Predigtmanuskript. Man müsse nüchtern zur Kenntnis nehmen, dass jedes Jahr etwa 45.000 Menschen aus der bayerischen evangelischen Landeskirche austreten. Dadurch sänken die Einnahmen, gleichzeitig schrumpfe der Personalbestand: „Die geburtenstarken Jahrgänge gehen in den Ruhestand.“ 120 Pfarrpersonen seien dies derzeit pro Jahr, doch es kämen jedes Jahr nur etwa 20 junge Pfarrerinnen und Pfarrer nach.
Auch als kleiner werdende Kirche könne man die Liebe Gottes zu den Menschen bringen – indem man die Beziehungen zu den Menschen pflege, „indem wir da sind, wenn sie uns brauchen“, sagte Bornowski: „In Krisensituationen und bei freudigen Anlässen, die auch Raum und Gestaltung brauchen.“ Dies bedeute zum einen, Menschen christliche Werte weiterzugeben, beispielsweise im Religionsunterricht, in Kitas oder in der Erwachsenenbildung. Zum anderen heiße das aber auch, mit der Diakonie den Schwachen zur Seite zu stehen. (3392/31.10.2025)