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Bonner Kunstpreis-Trägerin Clement präsentiert neue Videoarbeiten

Das Kunstmuseum Bonn zeigt ab Donnerstag Arbeiten der Bonner Kunstpreis-Trägerin Louisa Clement. Zu sehen sind bis zum 16. Juni unter anderem zwei Videoarbeiten, die die 1987 geborene Künstlerin für ihre Präsentation im Kunstmuseum geschaffen hat, wie das Museum am Dienstag in Bonn erklärte. In dem knapp zehnminütigen Film „off-target-effect“ (2023) beschäftigt sich Clement mit den Möglichkeiten der Manipulation menschlicher DNA. Sie kommentiert Laboraufnahmen und Computersequenzen mit Texten, die auf die Problematik der ständigen Selbstoptimierung des Menschen hinweisen.

Für das Video „believers“ hat Clement einen Avatar-Prediger geschaffen, der eine durch Künstliche Intelligenz (KI) erzeugte Predigt vor ebenfalls virtuellen Gläubigen hält. Ergänzt werden die Videos durch zwei skulpturale Arbeiten. Bei „compression“ handelt es sich um eine zwei Zentimeter große Metallkapsel. Sie enthält den Angaben zufolge eine synthetische DNA, die auf der Grundlage von Datensätzen des bisherigen Werks der Künstlerin generiert wurde. Die Skulptur „mould“ besteht aus zwei Bronze-Abgüssen lebensgroßer Sex-Puppen.

Mit dem Bonner Kunstpreis wird seit 1985 alle zwei Jahre eine Künstlerin oder ein Künstler aus der Region ausgezeichnet. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ist mit dem Ankauf eines Werks und einem
mehrmonatigen Arbeitsstipendium verbunden. Clement habe ihre Recherchereise nach Paris geführt, hieß es. Die Künstlerin ist frühere Meisterschülerin von Andreas Gursky an der Düsseldorfer Kunstakademie. Sie stellte bereits in zahlreichen Institutionen und Museen im In- und Ausland aus. Clement lebt und arbeitet in Bonn.