Das Bonifatiuswerk hat im vergangenen Jahr katholische Gemeinden in der deutschen, nordeuropäischen und baltischen Diaspora mit 9,6 Millionen Euro unterstützt. Mit dem Geld seien rund 1.120 Projekte gefördert worden, über 200 mehr als 2022, teilte das katholische Hilfswerk am Dienstag in Dresden und Paderborn mit. Das Mittelaufkommen sei im Geschäftsjahr 2023 allerdings mit 13,2 Millionen Euro gegenüber dem Jahr davor um rund 3,1 Millionen Euro niedriger ausgefallen. So seien die Spendeneingänge um fast ein Viertel (24 Prozent) zurückgegangen, hieß es. Dagegen stiegen demnach die Einnahmen aus den Kollekten um elf Prozent auf 4,1 Millionen Euro.
„Trotz der herausfordernden Umbrüche und Krisen dieser Zeit, die ein langfristiges Planen für uns als katholisches Hilfswerk schwierig machen, sind wir dankbar und zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr“, sagte der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2023 in Dresden. Gefördert wurden 2023 unter anderem 73 Baumaßnahmen (2,7 Millionen Euro), über 900 Projekte der Kinder- und Jugendhilfe (1,7 Millionen Euro), die Anschaffung von sogenannten Boni-Bussen für die Gemeindearbeit (532.000 Euro) sowie religiöse Bildungsarbeit/Glaubenshilfe (881.000 Euro).
4,4 Millionen Euro Fördermittel gingen den Angaben zufolge nach Deutschland. Allein das Bistum Dresden-Meißen erhielt im vergangenen Jahr etwa 675.000 Euro für insgesamt 20 Projekte. So wird zum Beispiel für eine kürzlich im Bistum bewilligte Planstelle in der Erfurter Bahnhofsmission eine Fördersumme 55.000 Euro über den Zeitraum von zwei Jahren bereitgestellt. Bischof Heinrich Timmerevers würdigte das Bonifatiuswerk als „wichtigen und zuverlässigen Partner“. Mit mehr als acht Millionen Euro habe das Hilfswerk in den vergangenen zehn Jahren 216 Projekte im Bistum unterstützt. Damit leistet es nicht nur einen Beitrag für die Gemeinden und Bistümer, sondern auch für das Gemeinwesen, unterstrich Timmerevers.
Mit insgesamt 5,2 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr Diaspora-Gemeinden in Nordeuropa sowie in Estland und Lettland unterstützt, wie es weiter hieß. Ein großes Projekt konnte demnach im norwegischen Munkeby abgeschlossen werden. Nach 15 Jahren Planungs- und Bauzeit wurde dort im Dezember die Kirche des katholischen Zisterzienserklosters St. Marien eingeweiht. Die Investition betrug insgesamt neun Millionen Euro.