Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung verzeichnet für 2023 einen leicht gestiegenen gesellschaftlichen Wohlstand. Der vom stiftungseigenen Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung erhobene Nationale Wohlfahrtsindex (NWI) sei 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Punkte auf 109,2 Punkte gestiegen, teilte die Stiftung am Mittwoch in Düsseldorf mit. 100 Punkte entsprechen demnach dem Wohlstandsniveau des Jahres 2000. Der NWI berücksichtigt anders als das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nicht nur das Wirtschaftswachstum, sondern auch Komponenten wie Einkommensverteilung, unbezahlte Arbeit und Umweltzerstörung.
Maßgeblich für den Anstieg verantwortlich seien gesunkene Umweltkosten, die wiederum zu einem großen Teil auf einen rückläufigen Energieverbrauch zurückzuführen sind, hieß es. Dahinter steckten aber nicht nur positive Trends wie der Ausbau erneuerbarer Energien, sondern auch die schlechte wirtschaftliche Entwicklung. Gerade die energieintensiven Industrien hätten zehn Prozent weniger hergestellt als 2022. Das bedrohe nicht nur Arbeitsplätze. Teilweise finde einfach eine Verlagerung der Emissionen ins Ausland statt: So sei etwa die Stahlproduktion in Deutschland zurückgegangen, während sie in Indien zunahm.