Stockholm/Frankfurt a.M. (epd). Damit hatte wohl niemand gerechnet: Der Literaturnobelpreis geht in diesem Jahr an den US-amerikanischen Sänger Bob Dylan. Die Schwedische Akademie in Stockholm würdigte damit am Donnerstag Dylans «poetische Neuschöpfungen in der amerikanischen Gesangstradition».
Sein Einfluss auf die zeitgenössische Musik sei tiefgreifend. «Dylan hat den Status einer Ikone», erklärte die Akademie.
Dylan feierte am 24. Mai seinen 75. Geburstag. Der Rock- und Bluesmusiker stammt aus einer jüdischen Mittelklassefamilie in Minnesota und hatte seine ersten Auftritte in den 60er Jahren in New Yorker Kaffeehäusern. Seine Songs «Blowin' in the Wind» und «The Times They are A-Changin» wurden zu Hymnen der Antikriegs- und Bürgerrechtsbewegung.
Im vergangenen Jahr ging die weltweit höchste Literaturauszeichnung an die weißrussische Journalistin und Autorin Swetlana Alexijewitsch.
Der Literaturnobelpreis ist mit acht Millionen Schwedischen Kronen dotiert (etwa 830.000 Euro). Er wird jedes Jahr von der Schwedischen Akademie vergeben, die 18 Mitglieder hat. Den Vorsitz des Nobel-Komitees an der Akademie hat der Autor Per Wästberg inne. Die Verleihung findet am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896).