Der Evangelische Kirchenbote, das Sonntagsblatt für die Pfalz, schreibt zur Ablehnung der Handreichung der katholischen deutschen Bischöfe durch den Vatikan:
„Insgesamt zeigt der Vorfall, dass jede ofizielle Äußerung des Vatikans alle ökumenischen Bemühungen zerstören kann, weil ein Nein des Papstes einem Verbot gleichkommt. Das sind die katholischen Bedingungen. Und hier verhält sich Papst Franziskus, dem gerne unterstellt wird, er lasse in Fragen der kirchlichen Lehre auch mal Fünf gerade sein, nicht anders als seine Vorgänger. Gemeinsam mit den Bischöfen muss er die Reinhaltung der kirchlichen Lehre garantieren, und Franziskus ist bereit zu zeigen, dass er sein Lehramt ernst nimmt. (…)
Die Handreichung sollte auf nationaler Ebene ein Verfahren etablieren, wonach nicht katholische Ehepartner die Eucharistie empfangen können, weil ihre Situation als geistliche Notlage anerkannt wird. Nach der geltenden Bestimmung des Kirchenrechts kann dies eine Bischofskonferenz, aber auch ein einzelner Bischof feststellen. Bisher war es gängige Praxis, dass aus pastoralen, also seelsorgerlichen Gründen kein Ehepartner vor dem Altar zurückgewiesen wurde. Das wird in Zukunft genauso bleiben.
Eine Handreichung würde hier nicht weiterführen. Ein ökumenischer Fortschritt wäre erst bei einem theologischen Konsens über das Abendmahl erreicht, der eine wechselseitige Einladung möglich machen würde. So lange es nur darum geht, gastweise Zulassung zur katholischen Eucharistie zu erreichen, ist nichts gewonnen.“
Zur Vermüllung der Meere durch Plastik schreibt das „Sonntagsblatt“, die Evangelische Wochenzeitung für Bayern:
„Die Fakten sind bekannt: Zehn Millionen Tonnen Plastik landen jährlich in den Meeren unseres Planeten. Ein Bruchteil davon treibt in fünf großen Müllstrudeln an der Wasseroberfläche, der größere Teil sinkt zum Meeresboden, zerfällt, zerreibt, zerkleinert sich, bis er in mikroskopisch kleinen Teilchen im Wasser schwebt. Riesenschildkröten fressen Plastiktüten, weil sie sie für Quallen halten, und gehen daran zugrunde. Mikroplastik essen wir alle – vom Wimperntierchen bis zum Thunfisch gelangt es über die Nahrungskette auf unsere Teller. (…)
Ein plastikarmer Alltag ist aber auch in Deutschland nur mit Mühe zu erreichen. (…) In vielen Obstabteilungen sind die dünnen Plastiktütchen nach wie vor die einzige Möglichkeit, seine Kirschen einzupacken. Sogar im Ökoladen kommen Biopaprika im Plastikgewand daher.
Die Frage ist, was den Gesetzgeber daran hindert, solchen Unsinn einfach zu verbieten. Statt es den Verbrauchern leichter zu machen, bleibt es leicht für die Produzenten von überflüssigem Plastik im Einzelhandel. Dabei drängt die Zeit – nicht nur beim Plastik, sondern auch bei allen anderen Klima-Themen. Doch vor der nächsten Europawahl im Mai 2019 wird wohl nicht mal das geplante EU-weite Verbot von Plastikstrohhalmen, -geschirr und -besteck kommen, an dem die EU-Kommission derzeit feilt.
Bis dahin bleibt wieder nur der Appell an die Verbraucher, beim Lebensmitteleinkauf genauer auf überflüssiges Plastik zu achten und bei den Public Viewings zur Fußball-WM echtes Geschirr in den Picknickkorb zu packen.“