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“Black Book” – Geschichte eines Leidensweges

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Für die schöne jüdische Sängerin Rachel Stein (Carice van Houten) beginnt mit dem Einmarsch der Deutschen in den Niederlanden im Zug des Zweiten Weltkriegs ein wendungsreicher Leidensweg. Ihre gesamte Familie wird vor ihren Augen ermordet, als sie in eine Falle niederländischer Kollaborateure tappt. Sie flieht, gerät immer wieder in Todesgefahr, schließt sich einer Widerstandsgruppe an und dient ihr als blondierte Mata Hari. Nach der Befreiung wird sie dafür verhaftet, verspottet und beinahe getötet.

Filmemacher Paul Verhoeven schickt seine Heldin auf einen schmerzhaften Parcours, bei dem sie zwar immer wieder Helfer findet – nicht zuletzt Männer wie Müntze (Sebastian Koch), die sie begehren. Doch bleibt am Ende die Einsicht, dass sie dadurch nur immer wieder vom Regen in die Traufe kommt.

Der handwerklich perfekte Ausstattungsfilm von 2006 um Krieg und Überleben, sexuelle Begierde und Gewalt gibt keine moralischen Standpunkte vor, sondern zeigt Größe und Niedertracht auf beiden Seiten der verfeindeten Lager. Dabei führt er Kriegsgewinnler ebenso vor wie antisemitische Haltungen innerhalb des niederländischen Widerstands.