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Bistum Würzburg macht erstes Plus seit sieben Jahren

Freude im Bistum Würzburg: Erstmals seit Langem gab’s 2022 wieder einen Gewinn. Während Erleichterung über die finanzielle Stabilisierung spürbar ist, mahnt der Finanzdirektor im Blick auf die Zukunft.

Erstmals seit sieben Jahren hat das Bistum Würzburg wieder einen Gewinn erwirtschaftet. 2022 schloss die Diözese mit einem Plus von 2,1 Millionen Euro ab. Das teilte Finanzdirektor Sven Kunkel am Mittwoch in Würzburg mit. Im Jahresabschluss 2021 habe es zwar schon einen Jahresüberschuss von rund 300.000 Euro gegeben, allerdings seien bestehende Verlustvorträge dort noch nicht mit einberechnet gewesen.

Diese Wende sei unerwartet gekommen und liege auch an wirtschaftlichen Entwicklungen, die so nicht abzusehen gewesen seien, so Kunkel weiter. Er nannte die Zinsentwicklung sowie einmalige Sondereffekte, etwa die entgegen der Prognose deutlich höheren Kirchensteuereinnahmen 2022. Das Bistum hatte mit 167,3 Millionen Euro Kirchensteuern geplant, tatsächlich kamen 186,3 Millionen Euro zusammen.

Der Jahresüberschuss lag 2022 demnach bei rund 39 Millionen Euro. Davon flössen rund 25 Millionen in eine Demographie-Rücklage, mit der das pastorale und karitative Angebot des Bistums sowie der laufende Strategieprozess abgesichert werden könnten, erklärte Kunkel. Unter Berücksichtigung von Verlusten aus dem vorherigen Jahr und Entnahmen aus Rücklagen komme man schließlich auf einen Bilanzgewinn von 2,1 Millionen Euro.

Der Finanzdirektor mahnte, dass trotz des positiven Ergebnisses weiter sorgsam gewirtschaftet und langfristig geplant werden müsse. Andernfalls seien die “mühsam errungenen Fortschritte” gefährdet. Die Kirchensteuereinnahmen, aus denen das Bistum sein Engagement zu großen Teilen finanziere, würden perspektivisch sinken.

Für 2024 erwartet das Bistum Kirchensteuereinnahmen in Höhe von rund 171 Millionen Euro, die rund 82 Prozent der Gesamterträge darstellen. Die aktuellen Haushaltsplanungen prognostizieren einen Jahresfehlbetrag von rund 650.000 Euro.