Der Katholikentag in Erfurt ist vorbei, der nächste steht vor der Tür. Diesmal wieder in Bayern, besser gesagt: in Franken. Und das an einem nicht nur historisch bedeutsamen Ort.
Zum Abschluss des Erfurter Katholikentags hat das Bistum Würzburg am Sonntag zum Folgetreffen in zwei Jahren eingeladen. Der nächste Katholikentag findet vom 13. bis 17. Mai in Würzburg statt.
Der Würzburger Bischof Franz Jung erinnerte an die mehr als 1.000 Jahre alte Verbindung seiner Bischofsstadt mit Erfurt. Viele Beziehungen zwischen Franken und Thüringen hätten die Zeit überdauert, “Gott sei Dank auch die unheilvolle Zeit der deutschen Teilung”. Der Würzburger Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken, Michael Wolf, verwies auf eine weitere Gemeinsamkeit: Beide Städte hätten eine Brücke als Wahrzeichen.
Jung sagte, immer mehr Menschen brächen Brücken bewusst ab und rissen stattdessen tiefe Gräben. “Als Christen gehen wir bewusst einen anderen Weg”, ergänzte Wolf. Der Katholikentag in Würzburg solle dafür ein Zeichen setzen: “Als Christen wollen wir Hoffnungsträger sein, die das Gemeinsame suchen, die andere Perspektiven eröffnen und zu neuen Ufern aufbrechen.”
1907 war Würzburg zuletzt Gastgeber eines Katholikentags. Die Stadt hat eine historische und bis heute anhaltende Bedeutung für den deutschen Katholizismus. Hier versammelte sich 1848 erstmals die Deutsche Bischofskonferenz. Ihr Ständiger Rat tagt bis heute regelmäßig in Würzburg. Von 1971 bis 1975 berieten Delegierte der westdeutschen Bistümer bei der Würzburger Synode über die Umsetzung der Reformbeschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965). Jede Stimme, ob von einem Bischof oder Laien, zählte gleich.