Im Bistum Trier wird die Einführung von Elternbeiträgen an katholischen Schulen geprüft. Das soll den Haushalt des Bistums entlasten. Doch 2025 wird einmalig mit einem Überschuss von 25,9 Millionen Euro gerechnet.
Das Bistum Trier will freiwillige Elternbeiträge für circa 15 katholische Schulen einführen. Das teilte das Bistum am Donnerstag vor Journalisten mit. Frühestens zum Schuljahr 2026/27 würden diese eingeführt, wenn entsprechende Gespräche mit den Elternvertretungen zu Ergebnissen führten. Die Beiträge würden direkt an die Schulen der Kinder fließen, das Bistum will so Zuschüsse reduzieren.
Für das Jahr 2025 rechnet das Bistum indessen mit einem Jahresüberschuss von 25,9 Millionen Euro. Ursache sei ein Einmaleffekt: So griffen zum kommenden Schuljahr 2025/26 Änderungen bei der Privatschulfinanzierung. Das Bistum kann demnach Rückstellungen um 120 Millionen Euro reduzieren und zahlt im Gegenzug rund 62 Millionen Euro Zuschläge für beamtenähnlich beschäftigte Lehrer an Rheinland-Pfalz zurück.
“Wir werden 2025 einen ausgeglichenen Haushalt schaffen – aber nächstes Jahr nicht mehr”, erklärte Generalvikar Ulrich von Plettenberg. “Unser Ziel muss es sein, im Verwaltungsergebnis so nah wie möglich an die schwarze Null zu kommen.” Dafür setzt das Bistum Trier den 2021 begonnenen Haushaltssicherungsprozess fort.
Laut Haushaltsplan sind 2025 rund 206,6 Millionen Euro an Aufwendungen für Personal vorgesehen. 189,5 Millionen Euro gehen demnach als Zuschüsse an kirchliche Rechtsträger wie Pfarreien, den Diözesan-Caritasverband oder Kindertagesstätten. Insgesamt sind Ausgaben von 536,1 Millionen Euro geplant.
Mittelfristig sollen nun Einnahmen gesteigert werden. Neben der Einführung von Elternbeiträgen will das Bistum höhere Refinanzierungen vom Staat bei Schul- und Kindergartenplätzen. Potenzial biete auch der bistumsweite Immobilienbestand im Besitz der Kirchengemeinden. Aktuell würden damit rund zwölf Millionen Euro in den Kirchengemeinden erzielt. Auch Verpachtungen für PV-Anlagen oder Windräder seien zu prüfen.
Für das zurückliegende Jahr 2024 liegt noch keine Bilanz vor – aber für 2023. Dieses Geschäftsjahr schließe mit einem Minus von rund vier Millionen, teilte der Leitende Direktor Andreas Trogsch mit. Das könne nicht zufriedenstellen. “Insbesondere deshalb, weil das Verwaltungsergebnis mit minus 25 Millionen Euro anzeigt, dass wir im operativen Bereich weiterhin wesentlich mehr Geld ausgeben, als zugeflossen ist.”
Als Grund für dieses Defizit nennt Trogsch die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung und die negative Entwicklung bei der Kirchensteuer. Angesichts der Kirchenaustritte und der demografischen Entwicklung ist laut Trogsch keine Umkehr zu erwarten. “Dementsprechend werden wir auch das Jahr 2024 nicht mit einer schwarzen Null schließen – so die vorläufigen Auswertungen.”