Das Bistum Speyer hat das vergangene Jahr mit einem Defizit von 49 Millionen Euro abgeschlossen. Das teilte die Bischöfliche Pressestelle am Mittwoch mit. Generalvikar Markus Magin betonte mit Blick auf das laufende Haushaltsjahr und die Planung für 2024, “dass wir den Gürtel, was unsere Finanzen betrifft, enger schnallen müssen, als dies noch vor zwei oder drei Jahren absehbar war”. Dies gelte unabhängig von den “Sondereffekten” des vergangenen Jahres.
Der Bistumshaushalt war den Angaben zufolge stark von der Entwicklung an den Finanzmärkten geprägt; hier habe sich das dritte Corona-Jahr und der Ukraine-Krieg ausgewirkt. Der vorliegende Jahresabschluss “mit einem Eigenkapitalverlust von 50 Prozent” stelle eine “enorme Schwächung unserer wirtschaftlichen Tragfähigkeit dar”, erläuterte Diözesan-Ökonom Peter Schappert. Dem müsse durch konsequente Haushaltsentlastungen, Priorisierungen und Einsparungen entgegengewirkt werden.
Magin sagte: “Von manchem, was uns wichtig war, werden wir uns verabschieden müssen.” Man wolle zugleich sicherstellen, dass auch noch in Jahrzehnten “Christen bei uns über die Finanzmittel verfügen, um als katholische Kirche Zeugnis von der Liebe Gottes geben zu können”.
Die Erträge aus Kirchensteuern beliefen sich im Jahr 2022 auf rund 144 Millionen Euro – gegenüber rund 135 Millionen im Jahr 2021. Der größte Ausgabeposten waren die Aufwendungen von rund 135 Millionen Euro für Personal – rund 62 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Hauptgrund dafür sei eine erhöhte Rückstellung für die Altersvorsorge von Priestern und Kirchenbeamten. Rund 67 Millionen Euro gab das Bistum Speyer 2022 als Zuschüsse für Pfarreien, Diözesan-Caritasverband und weitere kirchliche Rechtsträger aus, wie es hieß.