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Bistum schließt Tagungshaus in Trier

Wenn Kirchensteuereinnahmen sinken, müssen Bistümer sparen. So auch in Trier: Das Bistum verabschiedet sich von einer Immobilie “in wunderbarer Lage” – und bündelt nun mehrere Einrichtungen in einem Tagungshaus.

Das Bistum Trier schließt im August die Tagungsstätte “Robert-Schuman-Haus” in Trier. “Wir suchen bereits nach möglichen Käufern oder Pächtern und sind zuversichtlich, dass wir dieses Haus mit seiner wunderbaren Lage in gute Hände werden geben können”, sagte Generalvikar Ulrich von Plettenberg am Montag in Trier. Er bedauerte die Aufgabe des Robert-Schuman-Hauses (1929/1930 als Priesterseminar erbaut) nach fast 100 Jahren als “bitteren Schritt”, der im Zuge der Haushaltssicherung erfolge.

Gleichzeitig entstehe ein neues diözesanes Tagungshaus: Das bisher auf dem Markusberg angesiedelte Jugendhaus solle aufs Gelände des Priesterseminars umziehen. Dieses werde künftig als “Jugend- und Gästehaus im Bistum Trier” für kirchliche wie außerkirchliche Jugendgruppen, Veranstaltungen und Übernachtungsgäste geöffnet sein. Auch das 2023 eröffnete Haus der pastoralen Berufe werde Teil des neuen Tagungshauses.

So werde das Quartier Priesterseminar (1773 als “Seminarium Clementinum” gegründet) belebt: “Wir haben in einer der besten Lagen in Trier dann die Ausbildung der Priesteramtskandidaten, die Bibliothek, das Sprachen- und Orientierungsjahr Felixianum, das Team Jugendkirche sowie das Jugend- und Gästehaus im Clementinum. Auch die bisherigen Mieter Caritas und katholische KiTa gGmH haben weiter ihre Standorte dort”, so Plettenberg.

Ab Mai sollen erste Baumaßnahmen beginnen: “Bereits vor zwei Jahren haben wir dort einen attraktiven Gästebereich gebaut. Wir stocken die vorhandenen Übernachtungsplätze auf und werden zwei weitere Flure so umbauen, dass wir insgesamt rund 60 Betten in etwa 25 Zimmern haben”, sagte von Plettenberg. Die Kosten lägen bei rund drei Millionen Euro.

Künftig soll die Einrichtung Platz für Veranstaltungen mit bis zu 200 Personen bieten. “Ich bin zuversichtlich, dass der neue Standort mitten in der Stadt, mit einem schönen Freigelände drumherum, noch attraktiver wird. Unser Schwerpunkt sollen Jugendgruppen und Schulklassen sein, aber das Haus soll auch offen sein für andere Tagungs- und Übernachtungsgäste”, sagte der Generalvikar.

Dass das Jugendhaus ins Quartier des Priesterseminars ziehe, bedeute laut Generalvikar, dass die Mitarbeitenden, die aktuell das Robert-Schuman-Haus bewirtschaften, dort eingesetzt werden könnten. Auch mit Mitarbeitenden im Priesterseminar, die bislang abgeordnet seien, würden mögliche Arbeitsmöglichkeiten besprochen.