Traditionell ist der Papst Bischof von Rom. Seit dem Tod von Franziskus am Ostermontag war der Bischofsstuhl vakant – bis jetzt.
Das Bistum Rom ist mit rund drei Millionen Katholiken eine der größten Diözesen Europas. Seine Ursprünge reichen zurück in die Zeit der Apostel im ersten Jahrhundert. Erster apostolischer Vorsteher der Christengemeinde Roms war Petrus, der nach der Überlieferung etwa zwischen 39 und 64 nach Christus in der Hauptstadt des Römischen Reiches lebte. Seine Nachfolger als Bischöfe von Rom erwarben im Laufe der Jahrhunderte eine Vorrangstellung unter den Bischöfen der katholischen Kirche, aus der letztlich das Papstamt mit seinem Primatsanspruch für die gesamte Kirche entstand.
Die Päpste überließen die seelsorgerische Leitung des Bistums Rom zunächst für bestimmte Zeiten und später auf Dauer einem Stellvertreter (Vikar), der seit dem 16. Jahrhundert als Kardinalvikar bezeichnet wird. Seit Oktober 2024 ist dies Kardinal Baldassare Reina (54). Das von ihm stellvertretend geleitete Bistum hat rund 335 Pfarreien. Für seine Aufgaben stehen dem Kardinalvikar vier Weihbischöfe – einschließlich des Kardinalvikars – zur Seite.
Die Diözese erstreckt sich über eine Fläche von 881 Quadratkilometern und zählt nach offiziellen Angaben fast 2,8 Millionen Einwohner, darunter knapp 2,5 Millionen Katholiken. Beobachter rechnen darüber hinaus mit mehr als einer halben Million nicht registrierter Einwohner, so dass die tatsächliche Katholikenzahl bei rund drei Millionen vermutet wird.
Bischofskirche (Kathedrale) von Rom ist nicht der Petersdom, sondern die auf das frühe vierte Jahrhundert zurückgehende Lateranbasilika, die auch als “Mutter aller Kirchen” bezeichnet wird. Hier steht der Bischofssitz (Kathedra), auf dem der Papst im Rahmen seiner Amtseinführung in einem eigenen Gottesdienst feierlich Platz nimmt. Neben der Lateranbasilika befindet sich der Lateranpalast, der über Jahrhunderte Amtssitz der Päpste war. In der Neuzeit ist er Sitz des Kardinalvikars und des von ihm geleiteten “Vikariats der Diözese Rom”.