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Bistum lädt zu Gedenkfeier für Betroffene sexualisierter Gewalt

Das katholische Bistum Osnabrück gedenkt erstmals öffentlich der Betroffenen sexualisierter Gewalt. Am 16. November sollen im Rahmen einer Feier im Osnabrücker Dom das Leid der Betroffenen und die Schuld der Kirche als Institution benannt werden, teilte das Bistum am Dienstag mit. Die neu gegründete Arbeitsgemeinschaft Erinnerungskultur des Bistums habe die Gedenkfeier gemeinsam mit Betroffenenvertretern vorbereitet. Bischof Dominicus Meier werde daran teilnehmen.

Das Gedenken sei ein erster Schritt hin zu einer betroffenensensiblen Erinnerungskultur, sagte der Ombudsmann für die Betroffenen sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück, Simon Kampe. „Angesichts des Ausmaßes der Verletzungen wird alles, was wir tun, immer ein Bemühen bleiben.“ Dennoch sei es wichtig, diesen Versuch zu unternehmen. Kampe dankte den Mitgliedern des Betroffenenrates, der für die Bistümer Hildesheim, Hamburg und Osnabrück zuständig ist, für die Zusammenarbeit.

Das Datum für die Gedenkfeier orientiert sich den Angaben zufolge bewusst am Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch, der seit 2015 am 18. November begangen wird. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte die Gemeinden dazu eingeladen, im Umfeld dieses Tages auch der kirchlichen Opfer sexuellen Missbrauchs zu gedenken. Sie folgte damit einer Empfehlung des ehemaligen Papstes Franziskus, jährlich einen solchen Gebetstag einzurichten.