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Bistum erarbeitet Vorschläge für Segnung von Homosexuellen

Nach der Vatikan-Freigabe von Segnungen für Homosexuelle sowie für unverheiratete oder wiederverheiratete Paare will das Bistum Rottenburg-Stuttgart zeitnah Vorschläge für entsprechende Segnungen erarbeiten. Geplant sei eine “Materialsammlung mit Bausteinen für Segnungen”, sagte der Leiter des Bistums, Clemens Stroppel, am Dienstag. Er sei froh und dankbar für die Öffnung, die auf die Initiative von Papst Franziskus zurück gehe. Stroppel war nach dem altersbedingten Rücktritt von Bischof Gebhard Fürst zum Diözesanadministrator im Bistum Rottenburg-Stuttgart gewählt worden.

Wer um den Segen Gottes bitte und wer Gott seine Hand entgegenstrecke, den dürfe die Kirche nicht abweisen, sagte Stroppel. Seelsorger dürften keine “Richter sein, die nur verneinen, ablehnen und ausgrenzen”. Die Erklärung des Vatikans wertete Stroppel zugleich als positives Signal für das Reformprojekt Synodaler Weg in Deutschland.

Die vatikanische Glaubensbehörde veröffentlichte am Montag überraschend eine Grundsatzerklärung. Sie erlaubt es katholischen Priestern, homosexuelle und auch unverheiratete und wiederverheiratete Paare zu segnen. Dabei müsse jedoch eine Verwechslung mit einer Eheschließung ausgeschlossen werden. Die katholische Lehre, wonach die sexuelle Vereinigung nur innerhalb einer Ehe von Mann und Frau erlaubt sei, bleibe unverändert. Auch dürfe die Segnung nicht in einem gottesdienstlichen Rahmen erfolgen.