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Bischof: Zum Frieden gehört auch Tapferkeit gegenüber dem Bösen

Der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige appelliert in seiner Weihnachtspredigt an die Verantwortung des Einzelnen für eine friedliche Welt. „Dass Frieden gelingt, kann nicht nur auf den Schultern Einzelner lasten“, sagte Feige am Sonntag in Magdeburg. Jeder und jede von uns könne daran mitwirken: in einer vorurteilsfreien Haltung anderen gegenüber, einem freundlichen Wort, einer echten Begegnung: „Um aber für einen wahren Frieden einzutreten, genügen angesichts von Hass und Gewalt, Unbarmherzigkeit und Niedertracht wohl kaum nur guter Wille und tolerantes Verhalten; vielmehr gehören dazu auch Tapferkeit gegenüber dem Bösen, Ausdauer im Leiden und Mut zur Freiheit und Stärke.“

Wenn es um die Würde des Menschen geht, dürfe nicht klein beigegeben werden, appellierte Feige. Darum müsse Versöhnung auch immer wieder durch Anfechtung und Bedrohung hindurch erkämpft und geschützt werden.

Anders als in früheren Zeiten verstünden wir Frieden heute nicht bloß als die Abwesenheit von Krieg. Ein nachhaltiger Frieden setze die Bereitschaft für einen echten Dialog voraus und den Willen, Strukturen abzuschaffen, die Ungerechtigkeiten befördern und für den Großteil der Menschen den Zugang zu dem verwehren, was die Grundbedürfnisse stillen kann. „Ausreichende Nahrung und freien Zugang zu sauberem Wasser, gleiches Recht auf Bildung und echte Teilhabe-Chancen, Entwicklungsperspektiven für alle ohne Abhängigkeiten – das sind Voraussetzungen, die erst noch geschaffen werden müssen“, so Feige.