Für den evangelischen Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl erinnert der 9. November nicht nur an die Reichspogromnacht von 1938, „an den tiefsten und dunkelsten Abgrund der deutschen Geschichte“. Er schärfe auch die Wachsamkeit für die Gegenwart, sagte Gohl am Mittwoch in Stuttgart. Er schärfe „den Blick für die Dunkelheiten des Antisemitismus, die nie ganz aus Deutschland verschwunden sind und seit dem 7. Oktober 2023 dramatisch zunehmen“.
Wer auf die Reichspogromnacht zurückschaue, so Gohl, der dürfe die Augen nicht vor den Bedrohungen verschließen, denen Jüdinnen und Juden in Deutschland tagtäglich ausgesetzt sind. „Dem Leid ihrer Vorfahren gilt unser Gedenken, ihnen selbst unsere Solidarität und Unterstützung.“ Am 9. November 1938 zerstörten die Nationalsozialisten im gesamten Reichsgebiet rund 400 Synagogen und setzten sie in Brand. Sie verwüsteten jüdische Geschäfte und Wohnungen und schändeten jüdische Friedhöfe. (3827/05.11.2025)