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Bischof Gohl: Landesposaunentag war Weckruf für ganz Württemberg

Die Bedeutung der Landesposaunentage für die Erneuerung der Kirche hat der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl in seiner Predigt im Freiluftgottesdienst vor über 600 Bläserinnen und Bläsern am Ulmer Münster hervorgehoben. Während manches Tun in der Kirche „eher dem Bewahren der Asche“ als dem „Weitertragen der Glut“ diene, werde diese Glut durch die Posaunenchöre und die Landesposaunentage immer wieder neu entflammt.

So sei auch der erste Posaunentag 1946 in Ulm ein „Weckruf“ durch ganz Württemberg gewesen, weil er nach den Schrecken von Krieg und NS-Zeit der Aufbruch in eine friedliche Zukunft und eine heilsame Erinnerung an das Gute gewesen sei, sagte der Bischof. Seit diesem ersten Landesposaunentag 1946 findet das große Bläsertreffen der 650 evangelischen Posaunenchöre im Bereich der württembergischen Landeskirche alle zwei Jahre in Ulm statt. Zum 50. Landesposaunentag sind am Sonntag mehr als 7.000 Bläserinnen und Bläser in die Donaustadt gekommen.

In ihrer Predigt zur christlichen Jahreslosung „Prüfet alles und behaltet das Gute“ rief die Ulmer Regionalbischöfin Gabriele Wulz zu einem weiten Blick und Zuversicht auf. Wenn die Menschen nur auf die Schrecken, Plagen und Mühen der Welt schauten, würden sie vergessen, dass es auch das „Gute, Schöne und Lebensförderliche“ gebe, sagt die Theologin, die auch Ständige Vertreterin des Landesbischofs ist, laut Predigtmanuskript.

Im Rahmen des Landesposaunentags fanden Gottesdienste in sieben Kirchen statt, darunter auch in Neu-Ulm auf der bayerischen Donauseite, im Ulmer Congress Centrum und der Donauhalle. Der Landesposaunentag geht am Sonntagnachmittag mit einem großen Abschlusskonzert auf dem Münsterplatz zu Ende, zu dem als Redner auch der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erwartet wird. (1549/29.06.2025)