Unkonventionell, unbequem, unermüdlich: Papst Franziskus hat Kirche und Welt bewegt, ist Magdeburgs katholischer Bischof überzeugt. Auch wenn nicht alle Reformen kamen – der Kurswechsel ist seines Erachtens unumkehrbar.
Der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige hat den verstorbenen Papst Franziskus als Mutmacher und Erneuerer gewürdigt. “Inmitten aller Verwerfungen und Nöte unserer Zeit hat er sich nicht lähmen lassen, sondern immer wieder die Dinge beim Namen genannt und versucht, das Evangelium menschennah und mutmachend, unkonventionell und leidenschaftlich zu verkünden”, erklärte er am Ostermontag in Magdeburg. “Er war Seelsorger durch und durch, vielen dadurch sogar unbequem, kein Ideologe oder Funktionär.”
Barmherzigkeit sei für Papst Franziskus nicht nur ein Leitwort gewesen, sondern auch seine persönliche Grundhaltung, so Feige. “Er hat den ungebändigten Kapitalismus und Wirtschaftsliberalismus kritisiert, den unverantwortlichen Umgang mit der ganzen Schöpfung, allen Krieg und jeglichen Extremismus, aber auch den innerkirchlichen Klerikalismus und überzogenen Traditionalismus.” Sein Herz habe für die Armen, Gefangenen, Flüchtlinge und Migranten geschlagen, für die er sich immer wieder auch politisch eingesetzt habe.