Mit Sorge blickt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing, auf die anstehende Landtagswahl in Sachsen-Anhalt. Die Kirche müsse sich hier einmischen, forderte Bätzing im Bayerischen Rundfunk (BR). Dem Radiosender Bayern sagte er: „Wir sind nicht parteilich als Kirche, sondern wir stehen über den Parteien. Aber wenn es um eine weitgehend gesichert rechtsextreme Gruppierung geht, dann müssen wir uns äußern.“
Gerade die Bischöfe in Ostdeutschland sind laut dem Bischof angesichts der Wahlen besorgt: „Weil es durchaus sein kann, dass die AfD die Wahl gewinnt“, sagte der katholische Limburger Bischof. „Deshalb wollen wir nochmal deutlich machen: Was ist das für eine Partei?“ Sie spalte, weil sie Unterschiede mache zwischen Menschen, weil sie nationalistisch ausgerichtet sei, antieuropäisch und antidemokratisch: „Wählerinnnen und Wähler müssen wissen, was sie da für eine Zukunft wählen.“
Bätzing: Kritik am Staat Israel muss möglich sein
Mit Blick auf den Gaza-Krieg übte Bätzing scharfe Kritik an Israel. Darüber, die Solidarität mit Israel nicht aufzukündigen, bestehe unter den Bischöfen weitgehend Einigkeit, sagte er zum Abschluss der DBK-Herbstvollversammlung in Fulda: „Wir brauchen diese Solidarität, denn Israel ist der Zufluchtsort der Jüdinnen und Juden in dieser Welt.“ Zugleich müsse man die israelische Regierung kritisieren dürfen: „Denn das, was in Gaza geschieht, ist einfach menschenverachtend, dass zehntausende unschuldige Menschen Opfer dieses Krieges werden.“ Darum müssten die Waffen schweigen, sonst werde es keine Zukunft geben.
