Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat die Rolle der Medien bei der Missbrauchsaufarbeitung in der katholischen Kirche gelobt. “Ich finde, die Journalistinnen und Journalisten sind nicht schuld an der Misere. Ohne sie wären wir bei der Missbrauchs-Aufklärung noch längst nicht so weit”, sagte Bätzing im Interview der “Zeit” (Donnerstag).
Er sei dankbar, dass Betroffene vor Journalisten ihre Stimme erhoben und diese sich dann an ihre Seite gestellt hätten, fügte er hinzu: “Wir haben ja nicht aus freien Stücken und Selbsterkenntnis angefangen aufzuarbeiten, sondern auf Druck der Betroffenen.” Dennoch deprimiere es ihn auch, “dass das viele Wunderbare in unserer Kirche kaum öffentlich vorkommt”. Für ihn als Vorsitzenden der Bischofskonferenz sei es anstrengend, “den Skandalen hinterherzulaufen”, bekannte Bätzing: “Da ich aber Langstrecke besser kann als Sprint und -meistens – zum Versachlichen neige, passt das.”