Kritik an der diplomatischen Zurückhaltung des Papstes im Ukraine- und Nahost-Konflikt kommt vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing. Der Limburger Bischof sagte in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag): „Ja, auch ich bin manchmal verwundert über diese Kunst der Äquidistanz.“ Es gebe Situationen, in denen diplomatische Zurückhaltung nicht angemessen sei, sagte Bätzing. Mit Blick auf die Ukraine oder den Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober spreche der Papst „nicht eindeutig genug darüber, wer der Angreifer war und wo die Ursachen dieses entsetzlichen Leids liegen“.
Dass die vatikanische Diplomatie in ihrer Vermittlerrolle möglichst alle Gesprächskanäle offenhalten wolle, sei im bewusst, erklärte Bätzing. Klare Aussagen seien jedoch eine Hilfe für die Opfer, „dass sie den Kampf nicht aufgeben gegen das Unrecht, das ihnen widerfährt“. (00/4180/22.12.2023)