Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat den verstorbenen Papst Benedikt XVI. für dessen Umgang mit Fällen von sexuellem Missbrauch durch Priester kritisiert. “Ich wünschte, dass Joseph Ratzinger über seine Zeit als Münchner Erzbischof gesagt hätte: Ich trug damals Verantwortung, mir ist egal, ob ich in einer bestimmten Sitzung war. Ich entschuldige mich für das, was den Opfern durch die Versetzung eines Missbrauchstäters angetan wurde”, sagte Bätzing im Interview mit dem Wochenmagazin “Die Zeit” (Donnerstag). Damit hätte der deutsche Papst auch seine Autorität stärken können.
Ein im Januar 2022 veröffentlichtes Missbrauchsgutachten wift dem ehemaligen Kirchenoberhaupt für seine Zeit als Erzbischof von München und Freising (1977-1982) in vier Fällen fehlerhaftes Verhalten im Umgang mit Missbrauchsvorwürfen gegen Priester vor. Zudem habe sich eine Aussage von Benedikt XVI. zu einem besonders brisanten Fall eines Wiederholungstäters als falsch erwiesen.