Lange Beratungen und viele Gespräche – auch mit Rom – liegen hinter den Verantwortlichen. In Fulda nun wollen Bischöfe und Laien den Grundstein legen für ein neues Kirchengremium auf bundesweiter Ebene.
In der katholischen Kirche in Deutschland wird es möglicherweise bald schon ein neues nationales Gremium aus Bischöfen und Laien geben. “Wir gehen auf die Zielgerade”, sagte die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) Irme Stetter-Karp am Freitag in Fulda. Dort findet die mutmaßlich letzte Sitzung des Synodalen Ausschusses statt.
Der Ausschuss soll unter anderem die Voraussetzungen für die geplante Synodalkonferenz schaffen, in dem Bischöfe und Laien ihre Beratungen auf Bundesebene verstetigen wollen. Bis Samstag wollen die 62 in Fulda anwesenden Mitglieder des Ausschusses eine Satzung für das neue Gremium verabschieden. Diese regelt dann auch die Befugnisse und Kompetenzen der Synodalkonferenz.
Im Anschluss daran müssen das ZdK sowie die Vollversammlung der deutschen Bischöfe der Satzung zustimmen, wie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, erläuterte. Danach werde die Satzung in Rom vorgelegt. In der Vergangenheit hatte der Vatikan mehrfach Vorbehalte mit Blick auf das Projekt geäußert. Im Kern ging es dabei um die Frage, ob und in welcher Weise Bischöfe und Laien gleichberechtigt Entscheidungen über das kirchliche Leben in Deutschland fällen können.
Stetter-Karp und Bätzing zeigten sich zuversichtlich, dass es aus Rom keine grundsätzlichen Einwände gegen die geplante Synodalkonferenz gebe. Die bisherigen Gespräche hätten ein “echtes Interesse an der Entstehung von etwas Neuem” gezeigt, sagte die ZdK-Präsidentin. Bischof Bätzing betonte, man sei eingebunden in den vom damaligen Papst Franziskus angestoßenen Weg zu einer Veränderung und Erneuerung der Kirche. Er gehe davon aus, dass das neue Gremium bald schon arbeitsfähig sei, so der Bischof von Limburg. “Wir planen Termine für das nächste Jahr.”
Im Vorfeld forderten 18 katholische Verbände, Gruppen und Initiativen, die Reformvorhaben etwa beim Umgang mit sexuellen Minderheiten oder der Rolle von Frauen in der Kirche weiterzuentwickeln und kirchenrechtlich umzusetzen.
Vor dem Tagungsort demonstrierten am Freitag rund 20 Menschen einer Gruppe namens Deutsche Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum gegen den Reformdialog in der Kirche. Unter dem Motto “Bleiben wir katholisch!” beteten sie den Rosenkranz.