In der katholischen Kirche in Deutschland soll es künftig ein neues, bundesweites Kirchengremium geben. Bevor die Synodalkonferenz ihre Arbeit aufnehmen kann, sind allerdings noch ein paar Hürden zu nehmen.
Bischöfe und Laien haben den Grundstein für ein neues nationales Gremium der katholischen Kirche in Deutschland gelegt. Am Samstag verabschiedeten sie bei der letzten Sitzung des Synodalen Ausschusses in Fulda nach intensiven Debatten einstimmig eine Satzung für die Synodalkonferenz. Der Ausschuss hatte unter anderem zur Aufgabe, diese Satzung auszuarbeiten. Dem neuen Gremium sollen demnach die 27 Ortsbischöfe angehören, ebenso viele Vertreter des Laien-Dachverbandes Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) sowie 27 weitere Katholikinnen und Katholiken aus ganz Deutschland.
Laut Satzung ist vorgesehen, dass die Synodalkonferenz Stellung zu wesentlichen Entwicklungen in Staat, Gesellschaft und Kirche in Deutschland nimmt. Außerdem wollen Bischöfe und Laien in dem neuen Gremium Beschlüsse fassen zu wichtigen Fragen des kirchlichen Lebens von bundesweiter Bedeutung. Schließlich soll die Synodalkonferenz ein Mitspracherecht erhalten bei Finanz- und Haushaltsangelegenheiten der katholischen Kirche in Deutschland, “die nicht auf diözesaner Ebene entschieden werden”.
Die Synodalkonferenz könnte zum ersten Mal am 6. und 7. November 2026 in Stuttgart zusammenkommen, wie ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp ankündigte. Ein zweiter Termin ist demnach für den 16. und 17. April 2027 in Würzburg angedacht.
Bevor das neue Gremium eingerichtet werden kann, müssen die Vollversammlungen von ZdK und Deutscher Bischofskonferenz der Satzung zustimmen. Wie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, erläuterte, wird die Satzung anschließend in Rom vorgelegt. In der Vergangenheit hatte der Vatikan mehrfach Vorbehalte mit Blick auf das Projekt geäußert. Im Kern ging es dabei um die Frage, ob und in welcher Weise Bischöfe und Laien gleichberechtigt Entscheidungen über das kirchliche Leben in Deutschland fällen können.
Stetter-Karp und Bätzing zeigten sich zuversichtlich, dass es aus Rom keine grundsätzlichen Einwände gegen die geplante Synodalkonferenz gebe. Die bisherigen Gespräche hätten ein “echtes Interesse an der Entstehung von etwas Neuem” gezeigt, sagte Stetter-Karp. Bätzing betonte, man sei eingebunden in den vom damaligen Papst Franziskus angestoßenen Weg zu einer Veränderung und Erneuerung der Kirche.