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Bischöfe mahnen Abgeordnete zu solidarischer Politik

Vor der konstituierenden Sitzung des Thüringer Landtags haben die Bischöfe der beiden großen christlichen Kirchen gemeinsam mit Parlamentariern um Frieden für das Land gebeten. Solidarität müsse für die Abgeordneten eine politische Handlungsmaxime sein, sagte der katholische Bischof des Bistums Erfurt, Ulrich Neymeyr im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes am Donnerstag in Erfurt. Kein Mensch dürfe ausgeschlossen werden.

Es sei gewiss nicht immer einfach, die richtigen Entscheidungen zu treffen, sagte Neymeyr. Er wünsche den Abgeordneten daher vor allem kluge Ratgeber. Die Gabe des Rates sei eine der sieben Gaben des Heiligen Geistes. In diesem Sinne bete der Bischof für und mit den Abgeordneten, dass gute Ratschläge auch auf offene Ohren treffen mögen.

Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, stellte das Motto des Katholikentages aus diesem Sommer in den Mittelpunkt seiner Worte. In Psalm 37 des alten Testaments sei formuliert, Zukunft habe der Mensch des Friedens. Dies sei ein Aufruf zur „emotionalen Abrüstung“ gegenüber denjenigen, die fremd oder anderer Auffassung seien.

Im alttestamentarischen Sinne habe sich das Wort auf den Umgang mit den Frevlern aus der eigenen Gemeinde bezogen. In den Auseinandersetzungen habe es gegolten, friedlich zu bleiben, sagte Kramer. Diese Empfehlung gelte bis heute fort. Denn Verantwortung für den Frieden trage immer die Gemeinde insgesamt.

An dem Gottesdienst in der Erfurter Thomaskirche nahmen etwa drei Dutzend Abgeordnete aus allen Fraktionen teil. Der Landtag setzt sich aus 88 Abgeordneten zusammen.