CHICAGO – Der Gründer und Hauptpastor der US-amerikanischen „Willow Creek“-Megakirche, Bill Hybels, ist von seinem Amt zurückgetreten. Mehrere Frauen hatten Hybels sexuelle Belästigung vorgeworfen. In einer Rede betonte der 66-Jährige, eine unabhängige Untersuchung habe keine Beweise für die Vorwürfe gefunden.
Die andauernde Kontroverse behindere jedoch die Arbeit der Kirche, sagte Hybels in seiner emotionalen Ansprache. Daher ziehe er seinen Ruhestand vor. Die Vorwürfe gegen Hybels waren Ende März von der „Chicago Tribune“ publiziert worden. Die Tageszeitung schrieb von „anzüglichen Kommentaren, langen Umarmungen, einem ungewollten Kuss und Einladungen in Hotelzimmer“. Hybels hatte die Beschuldigungen als Lügen zurückgewiesen, um seine Arbeit in Verruf zu bringen.
Zu der 1975 in South Barrington (Illinois) gegründeten Willow-Creek-Kirche kommen wöchentlich viele tausend Gottesdienstbesucher. Willow Creek ist weltweit aktiv und gilt vielen Gemeinden als Vorbild. Hybels sagte, er erkenne heute, dass er manchmal „Sachen vermittelt habe“, die „unangenehm“ gewesen sein könnten für andere. Das tue ihm sehr leid. Zudem habe er sich in Situationen begeben, die er hätte vermeiden sollen. epd
Rücktrittsrede auf Englisch: