Schulen und Lehrkräfte stehen vor neuen Herausforderungen, sagt die Präsidentin der Kulturministerkonferenz. Daher brauche es eine umfassende Medienbildung: gegen “Fake News” und für einen sinnvollen Umgang mit KI.
Medienbildung sollten Schülerinnen und Schüler in allen Fächern erhalten: Dafür spricht sich die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Christine Streichert-Clivot (SPD), aus. “Jugendliche sollten reflektieren können, dass in sozialen Medien verbreitete Bilder, beispielsweise von Kriegsgeschehen, womöglich nicht echt sind”, sagte sie der “Rheinischen Post” (Montag). Gerade auf der häufig genutzten Plattform TikTok seien zudem antisemitische und islamistische Inhalte omnipräsent.
Im Fach Informatik werde technologische Expertise vermittelt, so die saarländische Bildungsministerin weiter. “Wichtig ist aber auch der Schulterschluss mit Deutsch und Gesellschaftswissenschaften, die Medienbildung als Form der politischen Bildung vermitteln.” Auch Eltern seien gefragt, “sich damit auseinanderzusetzen, welche Inhalte ihre Kinder konsumieren”. Zudem müsse der Rechtsstaat dafür sorgen, dass die Plattformen menschenfeindliche Inhalte löschen.
Was sich in der Welt an Konflikten abspiele, lande letztlich auch auf Schulhöfen, sagte Streichert-Clivot. “Außerdem haben wir eine stark diverse Schülerschaft mit Schülern, die aus Kriegs- und Krisengebieten kommen. Ich kann nur appellieren, Schulen auch zum offenen Diskursraum zu machen was solche Themen angeht.”
Mit Blick auf die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) etwa bei Hausaufgaben betonte die Politikerin: “Es geht uns als Kultusministerkonferenz nicht darum, Verbote auszusprechen, sondern um einen konstruktiven Umgang damit. Aufgabe der Schule ist es vielmehr, Schülern beizubringen, dass ChatGPT nicht immer die Wahrheit sagt und falsche Quellen benutzen kann.”
KI präge die Welt, fügte Streichert-Clivot hinzu – und beispielsweise Bildungs-Apps könnten durchaus sinnvoll eingesetzt werden. “Wenn die Kinder etwa Mathe-Übungen machen, erkennt die KI an den Lösungszeiten und den Ergebnissen, ob die Aufgabe verstanden wurde. Sie kann Muster bei fehlerhaften Antworten erkennen und darauf hinweisen, an welchen Stellen der Unterricht vertieft werden sollte oder aber auch höhere Anforderungen gestellt werden können.”