US-Präsident Joe Biden will sich für den Missbrauch von indigenen Schülern in Internaten entschuldigen. “Ich habe vor, etwas zu tun, was schon vor langer Zeit hätte getan werden sollen”, sagte Biden laut US-Medien.
Demnach reise Biden nach Arizona und wolle sich dort “offiziell bei den indigenen Völkern für die Art und Weise entschuldigen, wie wir ihre Kinder so viele Jahre lang behandelt haben”, sagte der US-Präsident. Es wird erwartet, dass der er sich am Freitag im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung am Rande von Phoenix, Hauptstadt von Arizona, äußert. Mit der Entschuldigung erkenne der Präsident an, dass die USA sich an ihre Geschichte erinnere und aus dieser lernen müsse, erklärte das Weiße Haus.
Viele Schulen befanden sich in katholischer Trägerschaft
Innenministerin Deb Haaland, die erste indigene Ministerin in den USA, gab 2021 eine Studie in Auftrag, um die Auswirkungen der Internatspolitik zu untersuchen. Laut dem im Sommer veröffentlichten Abschlussbericht starben fast 1.000 Kinder in den Schulen. Von 1819 bis 1969 wurden mindestens 18.000 indigene Kinder in staatliche Internate geschickt, in denen sie gequält und ihrer kulturellen Identität beraubt wurden.
Viele Schulen befanden sich in katholischer Trägerschaft. Seit Ende des 19. Jahrhunderts soll es in den Einrichtungen auch zu sexuellem Missbrauch gekommen sein. Die meisten Taten seien laut “Washington Post” in den 1950er- und 1960er-Jahren verübt worden. Beschuldigt werden demnach mindestens 122 Priester und Ordensleute.