Artikel teilen:

Bibelworte in bunten Bildern

Die sieben Stationen von „Werkstatt Bibel mobil“ eröffnen unterschiedliche Zugänge zur Heiligen Schrift. Die fünfte Station „Kinderbibeln“ lädt mit einem großen Poster dazu ein, in die Geschichten des Alten und Neuen Testaments einzutauchen

Die zehnjährige Marie freut sich auf das Gemeindefest. Es gibt eine Hüpfburg, Kinder können sich schminken lassen und Papa steht am Grill. Ein besonderes Highlight ist die „Werkstatt Bibel mobil“. Für eine Woche ist die Ausstellung, die von der von Cansteinschen Bibelanstalt in Westfalen entwickelt wurde, zu Gast in der örtlichen Kirchengemeinde. Vor zwei Tagen hat sich Marie mit ihrer Schulklasse schon einmal alles angeschaut, jetzt ist sie mit ihrer Mutter hier.

Die Wanderausstellung bietet an insgesamt sieben Stationen die Möglichkeit, eigene Entdeckungen zu Inhalt und Geschichte der Heiligen Schrift zu machen. Sie vermittelt Basiswissen, zeigt kreativ die Überlieferungsgeschichte der Bibel und lädt ein, in aktuellen Bibelausgaben für jede Altersgruppe zu stöbern.
Seit über einem Jahr kann die Werkstatt Bibel mobil von Gemeinden, Schulen und anderen Interessierten im Amt für missionarische Dienste ausgeliehen werden, um in den eigenen Räumen einzuladen, die Bibel zu entdecken. Mittlerweile haben schon rund dreitausend Leute die Ausstellung besucht. Sie ist auch über die Grenzen unserer Landeskirchen hinaus bekannt.
Dieses Jahr wurde die Werkstatt Bibel mobil beim ökumenischen Verkündigungspreis der Bergmoser + Höller Stiftung mit dem 2. Platz ausgezeichnet. Die vom gleichnamigen Fachverlag gegründete Stiftung zeichnet mit dem Verkündigungspreis nach eigenem Bekunden alljährlich Initiativen aus, „die christliche Werte öffentlich bekennen“ und „Strahlkraft in das Umfeld“ haben.
Viele sind begeistert von den vielfältigen Möglichkeiten, die diese Ausstellung bietet. So ist sie auch im kommenden Jahr fast durchgehend in Westfalen unterwegs.
Marie ist besonders fasziniert von der Station „Kinderbibeln“ – dort gibt es ein großes Bild, auf dem über hundert biblische Geschichten zu sehen sind: „Guck mal da, ganz rechts, das ist die Geschichte von Adam und Eva.“ „Und da bei Bethlehem, das kleine Kind in der Krippe.“ „Der alte Mann mit den roten Kleidern, ist das nicht Abraham?“
Die Geschichten der Bibel auf einen Blick. Es gibt einiges zu entdecken. Auch Marie findet Bekanntes. Sie erinnert sich: Das habe ich doch schon einmal gehört, vor einigen Wochen im Kindergottesdienst – oder war es vielleicht doch im Religionsunterricht? Ach, nein, die Geschichte wurde doch damals im Kindergarten beim Sommerfest erzählt.
Ihre Mutter nickt, an das Sommerfest kann sie sich auch noch erinnern. Und jetzt, beim Betrachten des Bildes entdeckt auch sie selbst weitere Geschichten und Symbole, die ihr nicht fremd sind – im Gegenteil, da ist doch mehr „hängengeblieben“ als gedacht. Mutter und Tochter merken, wie die Bibel lebendig wird … ganz langsam, mit jedem Bild ein kleines Stück mehr.
Auf dem Gemeindefest wird sichtbar, wie viele Menschen sich von der Werkstatt Bibel mobil ansprechen lassen. Während Marie und ihre Mutter noch in einigen Kinderbibeln blättern, ist eine Gruppe von Afrikanern an der Station „Bibeln weltweit“ auf der Suche nach einer Bibel in der eigenen Muttersprache. Bei den Konfirmanden kommt an der Station „Aktuelle Bibelausgaben“ besonders der „Manga Messias“ und die „Legobibel“ gut an. An der Station „Überlieferung der Bibel“ nehmen zwei Männer die Miniaturnachbildung einer Gutenbergpresse unter die Lupe. Einige Besucher warten auf die Führung durch die ganze Ausstellung, die in wenigen Minuten von ehrenamtlichen Mitarbeitern angeboten wird.  
Darauf hat die zehnjährige Marie keine Lust, sie schaut sich lieber noch einmal das große Bild mit den vielen unterschiedlichen biblischen Geschichten an. Die Geschichten der Bibel auf einen Blick. „Hast du nicht Lust, die Geschichte der Arche Noah auszumalen, hier gibt es auch ein Ausmalbild?“ Eine gute Idee der Mutter, das kann Marie nämlich bei dem tollen Wetter auch draußen am Grillstand bei Papa machen. Ja, so macht das Gemeindefest besonders viel Spaß…