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Betreiber entdeckt Salzwasserstrom zum Atommülllager Asse

Bei der Suche nach dem Ursprung des Salzwassers, das in das Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel einfließt, verzeichnet die Bundesgesellschaft für Endlagerung erste Erfolge. Wie das bundeseigene Unternehmen am Dienstag mitteilte, stießen Bergleute bei Erkundungsbohrungen in 658 Metern Tiefe auf einen nennenswerten Salzwasserstrom.

Seit Jahren fließt salzhaltiges Wasser in das marode Bergwerk, täglich sind es etwa 12.000 Liter. Weil die Grube, in der rund 126.000 Fässer mit radioaktiven und chemischen Abfällen lagern, vollzulaufen und einzustürzen droht, sollen die Behälter nach Möglichkeit geborgen und an die Oberfläche geholt werden. Um das ehemalige Salzbergwerk einigermaßen trocken zu halten, wird die Salzlauge an verschiedenen Stellen aufgefangen oder abgepumpt. Bislang war unbekannt, von wo das zuströmende Wasser kommt.

Der BGE zufolge wurde der Salzwasserstrom bei einer Bohrung unterhalb einer Auffangfolie entdeckt. Diese habe sich durch den Gebirgsdruck verschoben, so dass das zufließende Salzwasser nicht mehr auf der Folie gesammelt werden konnte. Die BGE habe die Bohrung mit einer Kamera inspiziert. „Bilder in der Bohrung zeigen, dass Salzwasser in einem Strahl in die Bohrung fließt“, sagte eine Sprecherin.

Erste Proben des Salzwassers zeigten, dass es die gleiche chemische Zusammensetzung hat wie das zuvor oberhalb der Folie aufgefangene Wasser, hieß es. Innerhalb von etwa einer Woche habe die BGE rund 55 Kubikmeter Salzwasser aus der Bohrung abpumpen können. Derzeit werde das abgepumpte Wasser mit einem Schlauch in ein Speicherbecken geleitet. Nachdem es vom Strahlenschutz radiologisch untersucht worden sei, könne das Salzwasser an die Oberfläche gepumpt und an die chemische Industrie abgegeben werden.