Ewald Arenz (58), aus Nürnberg stammender Lehrer und Bestseller-Autor, war nach eigenen Angaben ein schlechter Schüler. “Ich hatte Angst davor, in Latein abgefragt zu werden. Ich hatte Angst davor, in Mathe abgefragt zu werden, weil ich nichts wusste”, bekannte Arenz im Interview mit der “Nürnberger Zeitung” (Freitag). Und obwohl seine Eltern relativ entspannt gewesen seien, habe auch für ihn gegolten: “Mit schlechten Noten geht niemand gerne nach Hause.”
Weil er selber Angst vor Lehrern gehabt habe, wolle er nicht, dass es seinen Schülerinnen und Schüler bei ihm genauso gehe, sagte Arenz. “Aber das funktioniert nicht immer. Es gibt eine Distanz, die sich nicht immer überbrücken lässt.” Deutsch sei ihm einst leicht gefallen. So habe er Schulaufgaben in dem Fach immer möglichst schnell heruntergeschrieben, “um Rauchen zu gehen”. Deutschlehrer zu werden, wäre für ihn aber das Letzte gewesen. Weil er Literatur so geliebt habe, habe er sie niemals studieren wollen.
Seinen Deutsch-Leistungskurs habe er einst als schrecklich trocken empfunden, sagte der Autor. “Und ich wollte die Enttäuschung nicht, im Deutschunterricht zu stehen, etwas zu lesen und 15 Schüler fragen sich, was das alles soll.” Da sei es viel schöner, dass seine Bücher nun im Unterricht gelesen würden: “2025 ist ‘Der große Sommer’ beispielsweise Pflichtlektüre für den Werkreal- und Realschulabschluss in Baden-Württemberg.”
Arenz unterrichtet an einem Nürnberger Gymnasium Englisch und Geschichte. Seine Bücher landeten mehrfach auf der “Spiegel”-Bestsellerliste; Die Romane “Der große Sommer” und “Die Liebe an miesen Tagen” jeweils auf Platz eins.