Eine Testphase wurde von der SPD abgelehnt, das bedeutet aber nicht gleich das Ende. Wie es mit der Bestattungsform der “Reerdigung” in Hamburg weitergeht.
Die Einführung der “Reerdigung” sorgt in Hamburg weiter für Diskussionen. Laut Medienberichten hatte zuletzt die SPD eine Gesetzesänderung zum Test der Bestattungsform abgelehnt und für Unmut bei den Grünen Koalitionspartnern gesorgt. Allerdings erteilte die SPD-Fraktion des Hamburger Senats der “Reerdigung” noch keine grundsätzliche Absage, wie ein Sprecher am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigte.
So genannte “Reerdigungen” sind bislang nur in Schleswig-Holstein möglich. Bei dem Verfahren wird der Leichnam in einem speziellen Behälter auf ein Pflanzengemisch gebettet und zerfällt binnen 40 Tage zu Kompost. Übrig gebliebene Knochen werden zermahlen. Der Prozess verursacht laut Anbieter weniger CO2 als etwa Feuerbestattungen. Das entstandene Material kann dann beigesetzt werden – aktuell bereits auf Hamburger Friedhöfen.
Einem Test der Begräbnisvorbereitung auf dem Gebiet der Hansestadt erteilte die SPD eine Absage; die Testphase für das Verfahren in Schleswig-Holstein laufe noch und werde bereits wissenschaftlich begleitet. Dieses Testverfahren sei zuletzt verlängert worden, da noch nicht genügend Anhaltspunkte für eine abschließende Entscheidung vorlägen. “Vor diesem Hintergrund sehen wir von einem zweiten, parallel laufenden Modellversuch in Hamburg ab – auch im Hinblick auf Ressourcen, die etwa in die wissenschaftliche Begleitung eines solchen Projektes fließen würden”, so ein Sprecher der SPD-Fraktion.
Ob nach einem erfolgreichen Modellversuch im Nachbarbundesland die “Reerdigung” in Hamburg möglich wird, beantwortete die SPD auf Anfrage zu diesem Zeitpunkt noch nicht.