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Beschwerde gegen Film über Doping im DDR-Sport abgewiesen

Im Fall der Dokumentation „Doping und Dichtung – Das schwierige Erbe des DDR-Sports“ sieht der Programmausschuss des MDR in Leipzig keinen Verstoß gegen die Angebotsgrundsätze. Der Beschwerde der ehemaligen DDR-Leistungssportlerin Ines Geipel gegen die Sendung sei daher nicht stattgegeben worden, teilte der Programmausschuss des MDR-Rundfunkrates am Montag in Leipzig mit. Allerdings habe der Ausschuss „Hinweise“ gegeben.

Geipel, ehemalige Vorsitzende des Doping-Opfer-Hilfevereins, habe zwar „im Vorfeld vehement eine Mitwirkung an dem Film ausgeschlossen“, hieß es. Ihr hätte aber nach der Faktenrecherche „Gelegenheit gegeben werden müssen, sich abschließend zu den Ergebnissen zu äußern“. Zudem hätte eine Expertin oder ein Experte als neutrale Instanz unterschiedliche Perspektiven, die im Film dargestellt werden, einordnen können.

In der 45-minütigen Dokumentation von Uwe Karte kommen die ehemaligen DDR-Sportler Henner Misersky und Uwe Trömer zu Wort. Sie werfen Geipel eine in Teilen fehlerhafte Darstellung ihrer Biografie vor und Ungereimtheiten bei Aussagen zum Thema staatlich organisiertes Doping im DDR-Sport. Laut MDR handelt es sich um „mutmaßliche persönliche Übersteigerungen und Verzerrungen“. Zu einzelnen Vorwürfen wurde Geipel aber nicht konkret befragt.

In einem Interview mit der in Dresden erscheinenden „Sächsischen Zeitung“ hatte die frühere Leichtathletin gesagt, dass der Film als Ganzes „Verleumdung pur“ sei und sie darin als Hochstaplerin und Faktenfälscherin dargestellt werde. Der Beitrag war Anfang 2023 im MDR-Fernsehen ausgestrahlt worden.