Artikel teilen:

Berliner Queer-Club Schwuz muss schließen

Der in finanzielle Schwierigkeiten geratene queere Berliner Club Schwuz kündigt seine Schließung an. „Unsere letzte Party findet am 1. November statt und wir möchten sie gemeinsam mit euch feiern, als das, was sie ist: Ein Abschied, aber auch ein großes Dankeschön“, teilte der Club am Donnerstagabend auf seiner Instagram-Seite mit.

Laut den Betreibern hat der Club zuletzt ein monatliches Defizit von 30.000 bis 60.000 Euro eingefahren. Das Schwuz hatte deshalb im August einen Insolvenzantrag stellen müssen und war auf Investorensuche gegangen.

„Nach monatelangen Hoffnungen, intensiven Gesprächen und einem umfassenden Prozess mit potentiellen Investorinnen und Investoren hat sich keine Partei gefunden, die das Schwuz im jetzigen Zustand übernehmen und weiterführen möchte, oder die nötigen Mittel aufbringen kann“, heißt es in der Mitteilung der Club-Betreiber: „Wir haben alles versucht, doch am Ende hat es nicht gereicht.“

An ihre Gäste appellieren die Schwuz-Betreiber, die letzten gemeinsamen Wochen zu nutzen, um noch einmal zusammenzukommen: „Um zu tanzen, zu lachen, zu weinen und Erinnerungen zu teilen und all das zu feiern, was wir gemeinsam geschaffen haben.“

Mit dem in Neukölln ansässigen Club geht eine wichtige Institution der Berliner queeren Infrastruktur verloren. Das Schwuz wurde 1977 gegründet und ist nach eigenen Angaben Deutschlands ältester Queer Club sowie größte Kulturinstitution im queeren Bereich. Entstanden ist das „Schwulen-Zentrum“, so der ursprüngliche Name, aus der schwulen Emanzipationsbewegung der 1970er-Jahre heraus als Treffpunkt und Aktionsort.