Günther Krabbenhöft (79), Berliner Stilikone und Party-Legende, hat für seinen Tod vorgesorgt. Seine Beerdigung sei schon geplant und bezahlt, sagte Krabbenhöft der Süddeutschen Zeitung. Inspiriert habe ihn dazu ein Mensch aus dem Berliner Techno-Club Berghain, der auf einem Friedhof historische Gräber betreut. Dort könne man Gräber restaurieren und sich später dort beisetzen lassen. Der Mensch habe ihn zu einem Rundgang auf dem Friedhof eingeladen. Danach “hatte ich plötzlich einen Obelisken für sechs Personen. Das habe ich meinen Freunden erzählt, und schon hatten wir eine Urnen-WG.”
Wilder Rave zur Beerdigung
Krabbenhöft erzählte, für die Restaurierung hätten er und seine fünf Freunde 2.000 Euro bezahlt. “Für die Beisetzung sind es 3.000 Euro, mit Blumen, Musik, blauer Urne und in meinem Lieblingsanzug. Ich finde das nicht teuer.” Einen recht speziellen Wunsch hätte er auch für die Beerdigung selbst, nämlich “dass ein wilder Rave auf meinem Grab stattfindet. Aber das kann man den Leuten nicht zumuten”, so Krabbenhöft.
Seine Einstellung zu Tod und Leben ist auch durch die persönliche Begleitung von drei Aids-Kranken gewachsen, wie Krabbenhöft erläuterte. “Ich war beeindruckt, wie kraftvoll die Menschen waren, obwohl sie wussten, dass sie dem Tode geweiht sind. Das hat mich demütig und gelassener gemacht. Wenn man sich seine Endlichkeit bewusst macht, kann man eigentlich nur versuchen, das Leben zu feiern.”
Krabbenhöft will kein Influencer sein
Krabbenhöft wurde durch in sozialen Medien massenhaft geteilte Filmausschnitte weltbekannt, die ihn beim Tanzen zeigen. Auf Instagram hat er fast 300.000 Follower. Der “SZ” sagte der 79-Jährige, er verdiene damit kein Geld und wolle das auch nicht. Er bekomme zwar viele Angebote. “Aber ich will nicht vermarktet werden und will auch keine Ware sein. Ich bin kein Influencer oder so.”