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Berliner Krankenhäuser behandelt Tausende Obdachlose

In Berliner Krankenhäusern sind im vergangenen Jahr mehrere tausend obdachlose Menschen behandelt worden. Wegen fehlender Kostenerstattungen etwa durch Sozialämter entstanden den Kliniken dabei Verluste insgesamt im einstelligen Millionenbereich, wie die Senatsgesundheitsverwaltung in einer am Montag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der CDU-Fraktion mitteilte.

Demnach wurden 2023 nach Angaben von 25 der 31 angefragten Notfallkrankenhäuser und sechs Notfallzentren mindestens 5.629 obdachlose Menschen ambulant behandelt. Außerdem wurden 1.554 obdachlose Menschen stationär aufgenommen. Die tatsächliche Anzahl dürfte höher liegen, da einige Einrichtungen keine Angaben machten, andere nur Schätzungen mitteilten.

Wegen teilweise fehlender Kostenübernahme der ärztlichen Behandlung durch die bezirklichen Sozialämter entstanden den einzelnen Krankenhäusern teilweise Verluste. So verzeichnete etwa der Charité Campus Virchow-Klinikum im vergangenen Jahr an sogenannten „ausgebuchten Kosten“ für die Behandlung obdachloser Menschen mehr als 938.000 Euro im stationären Bereich (126 behandelte Obdachlose) und knapp 20.000 Euro im ambulanten Bereich (431 behandelte Obdachlose).

Einzelne Kliniken wie etwa die Häuser des landeseigenen Vivantes-Konzerns oder das Bundeswehrkrankenhaus Berlin teilten gegenüber der Senatsgesundheitsverwaltung mit, dass in den jeweiligen Abrechnungsverfahren „obdachlos“ kein Erfassungsmerkmal sei. Die Kliniken zogen zur Auswertung der abgefragten Daten daher Hilfsmerkmale wie
„unversichert“ oder „fehlende Adressangabe“ heran.