Offiziell ist es noch nicht bestätigt: Laut israelischen Medien einigten sich Israel und die Hamas im Gazastreifen auf einen Waffenstillstand sowie die Freilassung von israelischen Geiseln und palästinensischen Gefangenen.
Im Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen ist es offenbar zu einer Einigung auf einen Waffenstillstand und den Austausch von Geiseln und Gefangenen gekommen. Wie israelische Medien berichteten, wird eine offizielle Bestätigung in den nächsten Stunden erwartet.
Angehörige der israelischen Geiseln in Gaza teilten die Berichte über die Einigung mit einer “Mischung aus Vorfreude, Aufregung und unerschütterlichem Engagement für unsere Sache”. Man warte “sehnsüchtig auf die Zusammenführung der Familien mit ihren Angehörigen”, heißt es laut der Zeitung “Haaretz” in einer Stellungnahme des Forums der Geisel- und Vermisstenfamilien von Mittwochabend. Der Kampf sei jedoch nicht vorbei, bis alle Geiseln nach Hause gebracht worden seien.
Der israelische Präsident Isaac Herzog traf unterdessen die Präsidentin des Internationalen Roten Kreuzes, Mirjana Spoljaric. Bei dem Treffen sei es um die Vorbereitungen für die Übergabe der Geiseln und die damit verbundenen Herausforderungen gegangen, teilte Herzogs Büro am Mittwoch mit.
Das Abkommen beinhaltet Medienberichten zufolge drei Phasen. In einer ersten Phase von 42 Tagen sollen die Kämpfe im Gazastreifen von beiden Seiten eingestellt und israelische Geiseln aus dem Gazastreifen im Austausch für palästinensische Gefangene in israelischen Gefängnissen freigelassen werden.
Demnach sollen 33 israelische Geiseln freigelassen werden, darunter Zivilistinnen, Soldatinnen, Kinder sowie Zivilisten über 50 Jahre. Für jede zivile Geisel lässt Israel im Gegenzug 30 sowie für jede Soldatin 50 palästinensische Gefangene frei. Ferner soll sich die israelische Armee aus den besiedelten Gebieten des Gazastreifens an dessen Rand zurückziehen. Vertriebenen Palästinensern soll die Rückkehr erlaubt und die humanitäre Hilfe verstärkt werden.
Phase zwei sieht eine Erklärung einer anhaltenden Waffenruhe und einen vollständigen Abzug der israelischen Armee vor. Die verbliebenen männlichen Geiseln der Hamas sollen freigelassen werden, ebenso palästinensische Gefangene in noch zu verhandelnder Anzahl. In der abschließenden dritten Phase sollen es zu einem Austausch von Leichnamen kommen sowie zu der Umsetzung eines Plan zum Wiederaufbau Gazas. Das beinhaltet auch Grenzöffnungen.
Es befinden sich noch 98 Geiseln im Gazastreifen, darunter laut Bericht der Zeitung “Haaretz” acht Thailänder, ein Nepalese und ein Tansanier. Die israelische Armee geht davon aus, dass mindestens ein Drittel der Geiseln nicht mehr am Leben sind.