Aktuelle Zahlen der Bundesregierung belegen einem Bericht der “Welt” zufolge, dass es deutlich weniger Asylgesuche an deutschen Grenzen gibt. Sie beziehen sich auf die ersten drei Monate des Jahres.
Die Zahl der Asylgesuche ist einem Bericht der “Welt” zufolge (Montag) im ersten Quartal dieses Jahres deutlich gesunken. Grund dafür seien die stärkeren Kontrollen an deutschen Grenzen. Die Zeitung bezieht sich auf aktuelle Zahlen der Bundesregierung, die der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries abgefragt hatte.
Die Asylgesuche sind demnach im Vergleich zum ersten Quartal 2023 um die Hälfte zurückgegangen. Besonders spürbar sei der Rückgang an der deutsch-polnischen Grenze – dort gab es von Januar bis März vergangenen Jahres 2268 Asylgesuche, im gleichen Zeitraum dieses Jahres waren es laut Bericht 450. Zugleich habe die Bundespolizei 80 Prozent mehr Asylgesuche abgelehnt als im Jahr zuvor.
Das Bundesinnenministerium hatte seit dem 16. Oktober 2023 Binnengrenzkontrollen an den Landgrenzen zu Polen, Tschechien, Österreich und der Schweiz verfügt, um Schleusungskriminalität zu verhindern. Bis zum Beginn der Fußball-Europameisterschaft am 15. Juni sollen sie weiter gelten.
Auch die Zahl der im Grenzgebiet aufgegriffenen Schleuser sank laut Bericht im ersten Quartal dieses Jahres um rund ein Viertel. Das könnte demnach dafür sprechen, dass Schleusergruppen wegen des Fahndungsdrucks andere Routen wählen und neue Zielländer ansteuern. Gleichzeitig landete die Bundespolizei mehr Fahndungstreffer und vollstreckte mehr Haftbefehle. Die Zahl der Zugriffe an den Grenzübergängen stieg im ersten Quartal demnach von 1414 im ersten Quartal vergangenen Jahres auf 2474 im ersten Quartal dieses Jahres.
“Wir haben ein Stück weit wieder die Kontrolle an unseren Grenzen zurückgewonnen”, kommentierte der CDU-Innenexperte de Vries die Zahlen. Er forderte laut “Welt”, die Zügel nicht voreilig zu lockern, sondern die Kontrollen an allen Grenzen zu verlängern, bis die Zahl der Einreisen in die Europäische Union dauerhaft auf ein verträgliches Niveau gesenkt wurde.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte im März bereits angekündigt, dass zur Fußball-Europameisterschaft Kontrollen an allen deutschen Grenzen durchgeführt werden würden. Mögliche Gewalttäter sollten so an der Einreise gehindert werden. Im Fokus stünde dabei unter anderem der Schutz vor Islamisten und Hooligans. Die Fußball-EM findet von Mitte Juni bis Mitte Juli in Deutschland statt.