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Nur fünf US-Bundesstaaten vollstrecken noch Todesurteile

In den USA wurden in diesem Jahr 24 Menschen hingerichtet. Allein acht davon in Texas. Dabei wurde die Todesstrafe in den letzten Jahrzehnten immer weniger vollzogen.

In Texas und Florida gibt es die meisten Hinrichtungen der USA
In Texas und Florida gibt es die meisten Hinrichtungen der USAImago / ZUMA Wire

In den USA sind laut „Jahresbericht Todesstrafe“ in diesem Jahr insgesamt 24 Menschen hingerichtet worden, 6 mehr als im Vorjahr. Nach Angaben des gemeinnützigen „Todesstrafen-Informationszentrums“ stieg die Zahl der Hinrichtungen hauptsächlich im Bundesstaat Florida. Dort seien 2023 nach mehrjähriger Hinrichtungspause sechs Todesurteile vollstreckt worden. Der republikanische Gouverneur Ron DeSantis gilt als starker Befürworter. Er kandidiert für die US-Präsidentschaft.

Todesstrafe in den USA geografisch begrenzt

Nur 5 der 50 Bundesstaaten hätten 2023 hingerichtet: Texas (acht), Florida (sechs), Oklahoma und Missouri (jeweils vier) und Alabama (zwei). Die meisten der 2023 Hingerichteten wären vermutlich nicht zum Tod verteilt worden, hätten ihre Prozesse heutzutage stattgefunden, heißt es in dem Bericht. In den zurückliegenden Jahrzehnten hätten sich Gesetze und die gesellschaftliche Haltung verändert, sodass Todesurteile stark zurückgegangen seien. Zudem verbringen Verurteilte viele Jahre in Todeshaft.

Knapp die Hälfte der US-Bürger befürwortet noch Todesstrafe

Laut Meinungsforschungsinstitut Gallup hätten Anfang der 1990er Jahre 80 Prozent der Befragten erklärt, die Todesstrafe sei berechtigt für Mörder. 2023 hätten nur noch gut die Hälfte (53 Prozent) diese Ansicht vertreten. Außerdem hieß es, in diesem Jahr seien drei Todeshäftlinge als nicht schuldig entlassen worden. Seit 1973 seien die Urteile gegen 195 Todeshäftlinge aufgehoben worden. In den ersten elf Monaten 2023 seien 21 Menschen zum Tod verurteilt worden.

Im Gefängnis von McAlester in Oklahoma wurde laut Medienberichten die letzte Exekution 2023 vollstreckt. Hingerichtet wurde Phillip Hancock (59). Laut dem im Jahr 2001 ergangenen Todesurteil hatte Hancock zwei Männer erschossen. Hancock behauptete, er habe sich bei einem Überfall verteidigt. Der Gnadenausschuss von Oklahoma hatte sich im November für seine Begnadigung ausgesprochen. Die Entscheidung liegt jedoch beim Gouverneur. Der republikanische Gouverneur Kevin Stitt kam der Empfehlung nicht nach.