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Beratungsstellen: Weiter viele Antisemitismus-Fälle in Deutschland

Düstere Bilanz: Nach dem Hamas-Überfall auf Israel werden in Deutschland immer noch mehr Fälle von Judenhass registriert als zuvor. Doch es gibt zumindest ein kleines Anzeichen der Entspannung.

Beratungsstellen verzeichnen weiterhin viele Fälle von antisemitischer Diskriminierung und Gewalt (Archivbild)
Beratungsstellen verzeichnen weiterhin viele Fälle von antisemitischer Diskriminierung und Gewalt (Archivbild)Imago / Picture Point

Beratungsstellen zu Antisemitismus in Deutschland verzeichnen weiterhin eine hohe Zahl einschlägiger Fälle. Im zweiten Jahr nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel sei die Zahl der Beratungsfälle zu antisemitischer Gewalt und Diskriminierung zwar von 1.858 auf 1.108 gesunken. Dennoch liege sie weit über dem Durchschnitt der Vorjahre, teilte der Verbund der Beratungsstellen Ofek in Berlin mit. Betrachtet wurde jeweils der Zeitraum von Oktober bis September.

Auswirkungen des Nahostkonflikts auf antisemitische Vorfälle

Am 7. Oktober 2023 hatte die islamistische Terrororganisation Hamas Israel angegriffen und rund 1.200 Menschen getötet sowie mehr als 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel antwortete mit einer militärischen Offensive. In der Folge nahm die Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland deutlich zu. Zwischen Juli 2022 und Juni 2023 – also vor dem Hamas-Angriff – hatte Ofek in einem Jahr lediglich 369 Beratungsfälle verzeichnet.