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Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus: Zahl der Fälle gestiegen

In 307 Fällen hat das „Beratungsnetzwerk Hessen“ im vergangenen Jahr Menschen im Umgang mit Rechtsextremismus oder Rassismus unterstützt. Damit sei ein neuer Höchststand erreicht worden, teilte das Netzwerk am Montag in Marburg mit. 2022 waren es 206 Fälle gewesen.

Gründe für den Anstieg seien unter anderem ein erstarkter Rechtsextremismus, Polarisierungen in der Bevölkerung sowie vermehrte Radikalisierungen und Anfeindungen im Internet. Auch im Jahr 2024 verzeichne das Netzwerk bereits eine hohe Zahl von Anfragen.

Die Hilfegesuche bezogen sich schwerpunktmäßig auf die Schulen und den „sozialen Nahraum“, etwa der Nachbarschaft, wie das Netzwerk weiter mitteilte. Zudem fragten derzeit viele Menschen, wie sie mit Demokratiefeindlichkeit umgehen sollen. Auch suchten sie Unterstützung bei der Gründung von Bündnissen und Initiativen gegen Rechtsextremismus. Die Beratungsteams boten 2023 zudem 141 Veranstaltungen zur Prävention an, zum Beispiel Workshops und Vorträge.

Das „Beratungsnetzwerk Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“ ist beim Demokratiezentrum Hessen an der Universität Marburg angesiedelt. Es berät seit 2007 hessenweit kostenlos und vertraulich Schulen, Eltern und Familienangehörige, Kommunen und Vereine in Fällen von Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus. Das Netzwerk wird vom Land Hessen und vom Bund gefördert.