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Behörde lässt Gebäude in Gedenkstätte Bergen-Belsen sanieren

Das Staatliche Baumanagement Lüneburger Heide will für rund 3,6 Millionen Euro einen denkmalgeschützten Gebäudekomplex in der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen bei Celle sanieren. Die Arbeiten umfassen unter anderem die Instandsetzung von stark geschädigten Flachdächern, wie die Behörde am Dienstag in Munster mitteilte. Von Mitte September an sollen zudem die Gebäudehülle energetisch modernisiert, die Raumnutzung optimiert und die Sicherheitsstandards verbessert werden.

Die Sanierung betreffe vor allem das in der Nachkriegszeit errichtete Verwaltungsgebäude der Gedenkstätte für das ehemalige Konzentrationslager, erläuterte ein Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dort seien Seminarräume und kleinere Sonderausstellungen untergebracht. Das gegenüber liegende Dokumentationszentrum, das 2007 eröffnet wurde, sei dagegen nicht betroffen.

Bergen-Belsen ist bis heute weltweit ein Symbol für die Verbrechen der Deutschen in der NS-Zeit. Die Wehrmacht errichtete 1940 rund 60 Kilometer nordöstlich von Hannover ein Kriegsgefangenenlager. Im April 1943 übernahm die SS Teile des Geländes für ein Konzentrationslager. Dort starben bis 1945 mehr als 52.000 Häftlinge und rund 20.000 Kriegsgefangene. Auch das jüdische Mädchen Anne Frank, deren Tagebuch weltbekannt wurde, zählte zu den Opfern.

Am 15. April 1945 befreiten britische Truppen das Lager. Sie fanden Tausende unbestattete Leichen und Zehntausende todkranke Menschen vor. Von den ursprünglichen Bauten des Lagers ist heute nichts mehr zu sehen. Auf dem weitläufigen Gelände befinden sich Massengräber, in denen Tausende von Toten ruhen.